Corporate Governance in Deutschland
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Am 26. Februar 2002 hat die Cromme-Kommission den Deutschen Corporate Governance Kodex der Bundesministerin für Justiz übergeben. Mit der Verpflichtung zur Abgabe der sogenannten Entsprechenserklärung, die dem Comply-or-Explain-Prinzip folgt, wurde eine neue Regelungstechnik begründet und eine gesetzliche Grundlage zur Verbesserung der Corporate Governance in Deutschland geschaffen. Danach müssen Unternehmen die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex entweder einhalten („Comply“) oder die Nichteinhaltung erläutern („Explain“). Auf Basis der hergestellten Transparenz wird häufig behauptet, daß der Druck des Kapitalmarktes die Unternehmen gegebenenfalls sanktioniert und zur Einhaltung des Deutschen Corporate Governance Kodex bewegt. Die vorliegende Dissertation widmet sich der Frage, ob der postulierte Zusammenhang von guter Corporate Governance und finanzieller Unternehmensperformance tatsächlich besteht. Da kein allgemeingültiges, theoretisches Modell der Corporate Governance existiert, muß die Beantwortung in der Empirie gesucht werden. Dabei folgt die Arbeit einem dreigeteilten Vorgehen. Eingangs wird auf Basis des § 161 AktG ein Corporate Governance-Rating für Unternehmen des DAX, MDAX, SDAX und TecDAX konstruiert. Zweitens wird im Rahmen eines Vierfaktorenmodells der Einfluß des Ratings auf Aktienrenditen überprüft. Daraus resultiert drittens die Modellierung eines simultanen, nicht-linearen Mehrgleichungsmodells. Dieses Buch richtet sich an vier Anspruchsgruppen: - Der Gesetzgeber wird über die Wirkungsweise und -effizienz des Deutschen Corporate Governance Kodex informiert. - Asset Manager erfahren, welche Corporate Governance-Mechanismen für die Erzielung von Überrenditen verantwortlich sind. - Der Anleger wird über die Qualität des Kodex als Beurteilungskatalog von Unternehmen unterrichtet und - die Corporate Governance-Forschung um einen Anwendungsfall neuer ökonometrischer Verfahren erweitert.