Rüppurrs Kirchen und Kapellen
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Die Existenz des Dorfes, oder vielleicht zutreffender, der Siedlung Rüppurr, wird erstmals für das Jahr 1103 beurkundet. Dass es bereits Anfang des 12. Jahrhundert eine Kapelle oder Kirche gibt, ist aber eher unwahrscheinlich. Somit beginnt die Geschichte der Rüppurrer Kirchen und Kapellen mit der Ersterwähnung der Nikolauskapelle im 14. Jahrhundert, des so genannten „Kleinen Kirchle“ an der Alb und nahe dem längst vergangenen Rüppurrer Wasserschloss. Die Geschichte eines Dorfes ist untrennbar mit der Geschichte seiner Kirche(n) verbunden. Dazu gehört, was Gegenstand des vorliegenden Bandes ist, in erster Linie auch die Geschichte seiner Kirchenbauten: dort, wo Gottesdienst gehalten, dort, wo getauft wird, Hochzeiten gehalten und Trauerfeiern begangen werden. Sakralgebäude repräsentierten in der Vergangenheit, viel mehr als heute, Stätten nicht nur religiösen, sondern auch bürgerlichen Lebens. Hier traf und begegnete sich „die Gemeinde“ in ihrer doppelten Wort-Bedeutung („Christen- und Bürgergemeinde“), die im Verständnis der Menschen ganz selbstverständlich als eine Einheit, als etwas Gemeinsames begriffen wurde. Kirchen und Kapellen geben zugleich Zeugnis davon, was Architektur, Kunst- und Stilempfinden in der jeweiligen Epoche zum Ausdruck bringen wollten bzw. brachten. Somit sind „Rüppurrs Kirchen und Kapellen“ mit ihren „Erscheinungsbildern“ wie mit ihren „Programmen“ nicht nur im Lokalen verhaftet. Sie geben vielmehr auch Botschaft davon, was jeweils theologisch, künstlerisch, aber auch schlicht praktisch-pragmatisch, empfunden, erdacht und schließlich gebaut und umgesetzt wurde. Dr. Ute Fahrbach-Dreher, die Autorin des vorliegenden fünften Bandes der Reihe „Rüppurrer Hefte“, hat unter diesen Aspekten Geschichte und Baugeschichte der Rüppurrer Kirchen und Kapellen über einen Zeitraum von rund 700 Jahren erforscht. Erstmals wird hier, und zwar zusammenhängend, dokumentiert und analysiert, welche historische Bedeutung und Rolle den Sakralbauten Rüppurrs in Entstehung, künstlerischer Ausgestaltung und Entwicklung zukommt.