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Das Kooperationsverhalten von Familienunternehmen

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Die bisherige Forschung zu Unternehmenskooperationen hat Familienunternehmen in vielen Teilen unbeachtet gelassen und ist nicht auf deren besondere Eigenschaften und Anforderungen eingegangen. Bestehende Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Familienunternehmen eine deutlich geringere Tendenz zu kooperieren aufweisen. Mitunter wird argumentiert, dass Familienunternehmen durch Faktoren gekennzeichnet sind, die sich negativ auf den Kooperationsprozess auswirken. So wurden insbesondere Bedenken bezüglich der Einschränkung der Unabhängigkeit des Familienunternehmens als wesentliche Barriere im Eingehen von Kooperationen diskutiert. Insgesamt ist das vorhandene Wissen zum Kooperationsverhalten von Familienunternehmen als gering einzuordnen, sodass das Forschungsziel der vorliegenden Arbeit in der Adressierung dieser Forschungslücke liegt. Dies erfordert zunächst eine Bestandsaufnahme des Kooperationsverhaltens von Familienunternehmen. Um Kooperationen von Familienunternehmen umfassender und erfolgreicher gestalten zu können, ist eine Kenntnis der sich in Familienunternehmen ergebenden Einflüsse auf den Kooperationsprozess notwendig. Dementsprechend besteht das Ziel der vorliegenden Arbeit in einer umfassenden empirischen Analyse des Kooperationsverhaltens von Familienunternehmen. Zu dieser Analyse wurde eine Primärerhebung von in Nordrhein-Westfalen ansässigen Familienunternehmen durchgeführt. Die Analyse der Daten deutet darauf hin, dass Familienunternehmen allgemein eine ausgeprägte Kooperationserfahrung und -neigung aufweisen. Zusätzliche Erkenntnisse konnten zudem aus qualitativen Expertengesprächen gewonnen werden, die darauf hinweisen, dass Familienunternehmen besondere Anforderungen hinsichtlich ihres Kooperationsverhaltens aufweisen, diese aber gleichermaßen so adressiert werden, dass der Kooperationsprozess dementsprechend angepasst wird. Ein besonderer Fokus der Arbeit liegt daher in der Untersuchung der familienunternehmensspezifischen Charakteristika und deren Einflüsse auf den Kooperationsprozess. Um dabei auch die Vielschichtigkeit des Kooperationsprozesses zu berücksichtigen, wurde eine Analyse der Partnerwahl, der Partnerpräferenz sowie der Institutionalisierungsentscheidung vorgenommen. Für alle Kooperationsphasen konnten in der vorliegenden Untersuchung signifikante Einflüsse der familienunternehmensspezifischen Charakteristika aufgezeigt werden. So wird beispielsweise für die Partnerwahl gezeigt, dass diese durch die Präferenz der Familienunternehmen geprägt ist, persönlichen Kontakt zu ihren Geschäfts- und Kooperationspartnern aufzubauen und diesen persönlichen Kontakt auch für die Partnerwahl zu nutzen. Auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse wurden Handlungsempfehlungen entworfen, die speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Familienunternehmen im Kooperationsprozess eingehen.

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2015

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