Die Welt ist weit, und ich bin jung
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Franz-Lorenz v. Thadden (1924-1979) führte ein bewegtes Leben in bewegten Zeiten. Geboren in Vahnerow/Hinterpommern wurde er im protestantischen Geiste erzogen. Als Kind wurde er unmittelbar Zeuge des Kampfes der Bekennenden Kirche gegen die NS-Diktatur und entwickelte sich zum entschiedenen Gegner der Nazis. Schon als Jugendlicher sympathisierte er mit den besiegten Polen und der Résistance. Dennoch zog er als Soldat in den Krieg, den er schwerverwundet überlebte. Bei Kriegsende entging er nur knapp der Erschießung durch die SS. Als Flüchtling erlebte er seine ‚Stunde Null‘ im südlichen Nachkriegsdeutschland. Er konvertierte zum katholischen Glauben, während sein Vater den Deutschen Evangelischen Kirchentag gründete. Als Journalist wurde er 1950 auf einer Reportage-Reise von ostdeutschen Kommunisten verhaftet und ins Gefängnis gesperrt. Als Bundestagsabgeordneter beteiligte sich das Gründungsmitglied der CDU 1969-1972 engagiert an der Diskussion um die Ostverträge. Mit der Wahlniederlage der CDU verlor er sein Mandat. Daraufhin folgte er seiner christlichen Berufung bei der Caritas als Leiter der internationalen Hilfsprojekte. Dabei kam er 1979 bei einem bis heute ungeklärten Flugzeugabsturz in Ecuador ums Leben. Seine Lebensmaxime lautete: Die Welt ist weit, und ich bin jung.