Die Familienverfassung - rechtliche Konturen eines Instruments der Governance in Familienunternehmen
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Familienverfassungen, häufig auch als Familiencharta oder Familienkodex bezeichnet, sind in Unternehmerfamilien zunehmend verbreitet. Es handelt sich hierbei um interne Regelwerke, die die wesentlichen Fragen des Zusammenwirkens von Familie und Unternehmen betreffen. Prägende Motive sind der generationsübergreifende Erhalt des Unternehmens, die Integration der Familie und Konfliktvermeidung. Familienverfassungen gelten bislang als rechtlich unverbindlich. Die Familienmitglieder bedienen sich jedoch der Sprachformen des Rechts und greifen vielfach Themen auf, die üblicherweise innerhalb des klassischen (gesellschafts-) rechtlichen Ordnungsrahmens von Familienunternehmen niedergelegt sind, etwa im Gesellschaftsvertrag oder in Geschäftsordnungen. Tobias Hueck erfasst das in der Wirtschaftspraxis entwickelte Instrument der Familienverfassung in seiner juristischen Dimension. Er analysiert die rechtliche Qualität und mögliche Rechtswirkungen. Dabei bewegt sich die Untersuchung im Spannungsbogen zwischen hoher unternehmerischer Relevanz und (vermeintlicher) juristischer Irrelevanz der Familienverfassung.