Kugel und Kreuz

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Mit Kugel und Kreuz erscheint der letzte noch nicht auf Deutsch veröffentlichte Roman G. K. Chestertons, der lange in Vergessenheit geraten war. Der Leser entdeckt schnell einen Schatz des literarischen Genies: ein Vademecum, das aus Chestertons nahezu einhundert Büchern schöpft und eine Faustiade voller Humor, Ironie und pointierter Dialoge bietet. Der Roman vereint katholische Überzeugungen mit einer kraftvollen Handlung, in der ein Christ und ein Atheist über Blasphemie streiten und ein Duell ausfechten wollen. Die staatlichen Mächte erkennen die Gefahr, die von diesem Prinzipienstreit zweier Individualisten in einer prinzipienlosen Welt ausgeht, und verwehren beiden den Kampf. Während die Widersacher zunächst als skurrile Figuren erscheinen, zeigt sich, dass die wahren Verrückten die Richter und Ordnungshüter sind, die eine verkehrte Weltordnung repräsentieren. Auf der Flucht vor der Obrigkeit wird das Duell zu einem Rededuell, das die Flüchtlinge vereint und ihnen das Gemeinsame vor Augen führt. Chesterton spielt virtuos mit Tempo und Erzählstruktur, während er eine groteske Romanlandschaft erschafft, die von wechselnden Perspektiven geprägt ist und die Leser in philosophisch-religiöse Exkurse sowie unterhaltsame Alltagsreflexionen eintauchen lässt.