Stilles Chaos

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Sandro Veronesi, einer der bedeutendsten italienischen Gegenwartsautoren, erzählt in seinem preisgekrönten Roman von einem Mailänder Manager, dessen Leben sich abrupt ändert, als seine Lebensgefährtin stirbt und ihre Tochter Claudia traumatisiert zurückbleibt. Pietro, der stets von Erfolg verwöhnt war, wird von Schuldgefühlen geplagt, da er im entscheidenden Moment nicht für seine Familie da war. Um dies zu ändern, beschließt er, für Claudia immer verfügbar zu sein. Täglich wartet er vor ihrer Schule, was zunächst für Irritation sorgt, doch bald wird er zur Attraktion in seiner Umgebung. Pietro, der sich nicht von Vernunft, sondern von seinen Empfindungen leiten lässt, bietet anderen Menschen Trost und Lebensmut. Sein Verhalten, das oft als lächerlich wahrgenommen wird, zieht die Menschen an, die mit ihren eigenen Sorgen zu ihm kommen. Der Roman thematisiert die Möglichkeit, aus dem Alltag auszubrechen und das zu verfolgen, was im Leben wirklich zählt. Veronesi gelingt es, auf subversive Weise die Bedeutung von Empathie und emotionaler Verfügbarkeit hervorzuheben und lädt die Leser ein, über ihre eigenen Prioritäten im Leben nachzudenken.