Die Verweigerung der Wehmut
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Der Vater ist gestorben, und der Sohn, der sich längst in der Stadt ein Leben aufgebaut hat, kehrt für die Beerdigung in die Berge zurück. Da liegt der Alte, aufgebahrt, und die Dorfgemeinschaft kommt, sich zu verabschieden. Der Tod ist hier kein Abstraktum, sondern von archaischer Präsenz, ist Gewohnheit und Ereignis zugleich. So wird die Totenwache, die den Alten hinübergeleitet, zum Fest für die Lebenden – da drängt sich alles zum Beten im Zimmer, wird aus dem Speisekeller das Beste hervorgeholt, wo das Mahl sonst sparsam ist, und schnipsen die Männer bald Papierkügelchen nach den Frauen. Florjan Lipuš lässt die raue Liturgie eines Abschieds aufwallen, der längst vollzogen ist und doch die Schrecken einer kargen Kindheit in den Karawanken aufruft, in die der Zweite Weltkrieg mit unerträglicher Härte sich eingetragen hat. Trauer um den Toten und ein Fest fürs Leben fallen in eins.