Nirgendwo und überall
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'Lieber Baum, du bist eine mehr als 250 Jahre alte Buche. Hoch, breit, majestätisch, ruhig und gelassen stehst du da.' So beginnt Katrin Vogt einen ihrer Briefe. Es sind Briefe, die im Nirgendwo und überall geschrieben wurden, Briefe in äusserster Not, Briefe voller Zuversicht und Lebensfreude, Briefe aber auch, die das Ende offen lassen, die viele Fragen aufwerfen. Die alte Buche wird morsch, und die Autorin? Auch sie hat Krankheiten, die lebensbedrohend sind. In der Gesellschaft zählt, wer etwas leistet, wer äusserlich gewissen Ansprüchen standhalten kann. Die Buche ist morsch, doch noch immer gewährt sie den Vögeln ein Zuhause, den Käfern ermöglicht sie ihren Lebensunterhalt und Menschen ist sie eine liebe, alte Bekannte. Das Leben verläuft nicht immer gerade. Lebenskrisen türmen sich wie Berge, ein Strom reisst einen mit, Beziehungen sind gestört, zerbrechen oder eine Krankheit nagt kontinuierlich. Katrin Vogt öffnet uns die Augen für das Naheliegende, Schöne und schöpft Mut. Sie findet zurück ins Leben im Wissen, dass nichts für immer ist, dass sich alles verändern kann und wir doch getragen sind. 'Die Mistel verspricht bei einem Kuss unter ihr, die Liebe. Bei mir hat’s funktioniert – ich küsste innerlich das Leben und die Liebe zum Leben ist da!' Katrin Vogt.