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William T. Vollmann zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autoren der Gegenwart, und sein Werk ist ein episches Meisterwerk, das nach mehreren Übersetzungsversuchen nun endlich auf Deutsch erscheint. Es handelt sich um einen historischen Roman, der den Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive sowjetischer und deutscher Künstler und Militärs beleuchtet. In 37 teils umfangreichen Geschichten verwebt Vollmann die Schicksale von Persönlichkeiten wie Käthe Kollwitz und Dmitri Schostakowitsch sowie von Militärführern wie Wlassow und Paulus. Das Epos thematisiert Mitteleuropa als eine unsichtbare Kommunikationszentrale, deren Einfluss und Verbindungen weitreichend sind. Vollmann hat die Geschichten seiner Figuren und den Verlauf des Krieges intensiv recherchiert und erzählt sie mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen. Als neugierig entsetzter Amerikaner mit deutschen Wurzeln versucht er, das Geschehen nach mehr als einem halben Jahrhundert zu begreifen. Nach Größen wie Thomas Pynchon und David Foster Wallace wird Vollmann als Träger der postmodernen Hochambitioniertheit angesehen. Trotz gelegentlicher Schwierigkeiten hat er mit diesem Werk etwas geschaffen, das sowohl Schönheit als auch historischen Wert besitzt – einen visionären Grundtext über menschliches Leid.