Die Gäste an meinem Tisch
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In „Die Gäste an meinem Tisch“, einem Roman mit stark autobiografischen Elementen, schildert die Autorin Wilhelmine Freitag sehr lebendig, emotional und authentisch ihre persönliche Entwicklung im ehemaligen, streng überwachten Deutsch-Deutschen Grenzgebiet. „Mulling“, wie die Mutter sie zärtlich nennt, wächst in einer systemtreuen und daher relativ gut situierten Familie auf. Sie glaubt an das sozialistische System, das ihr jedoch wenig Freiraum zur Selbstgestaltung ihres Lebens und zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit lässt. Ihre erste zarte Liebesbeziehung wird vom Vater, einem Kommandanten am Eisernen Vorhang, nicht geduldet. Deshalb wird von der Mutter die Ehe mit einem linientreuen Genossen angebahnt, der sich als erster Gast an Mullings üppig gedecktem Tisch niederlässt. Weil er ihre pure Erotik verschmäht, gestattet sie einem zweiten, ebenfalls verheirateten Gast, lustvolles Tafeln. Sie hasst die Häuslichkeit ihres Mannes, lässt sich scheiden als er anfängt, Pflaumen einzuwecken und trifft ihre Jugendliebe wieder, die zum Vater ihrer Kinder wird. Für die Autorin beginnt ein steiniger Weg, an dessen Ende Selbstbestimmung und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stehen und auf dem sie niemals ihren Humor und ihren Optimismus verliert.