Bittersüßer Nachtschatten
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„Danke, Mutti!“ Wolf starrte ihr mit zusammengekniffenen Augen nach, griff dann nach dem Bier und versuchte, den Kloß im Hals hinunterzuspülen. Er nahm sich fest vor, Marie nie wieder zu erwähnen. „Paul, bitte!“ Schneewittchen klapperte mit den Zähnen, er konnte es durch die Tür deutlich hören. „Ich erfriere, wenn du mich nicht hereinlässt!“ Nein, nur das nicht! Das arme Schneewittchen! Entschlossen drehte Paul den Schlüssel herum. Kaum war die Tür aufgesprungen, drängte sich die Frau an dem Jungen vorbei in den halbdunklen Korridor. Nun stand sie da, nicht weiter als dreißig Meter von mir entfernt. Mein Magen rebellierte gegen das Unrecht, das uns gerade hier zusammenführte. Beklommen beobachtete ich, wie sie unter dem strohgedeckten Sonnenpilz mit anderen Rauchern angeregt schwatzte. Ihr magerer Körper in dem zu weiten Kleid erinnerte mich an eine welke Glockenblume. Vor meinen Augen verschwammen ihre Konturen. „Warum hast du mich nicht so gepflegt wie diese hergelaufene Katze? He? Umgebracht hast du mich!. Umgebracht!“