Ferdl und Gustl
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Seldersch, (Oberselters) Heimatort einer Atzel-Kolonie, ist ein Ortsteil der Stadt Comersch (Bad Camberg). Die Atzeln (Elstern) haben in dieser Region sowohl einen guten als auch einen schlechten Ruf. Im Mittelalter sollen sie die Stadt sowohl vor einem großen Feuer als auch vor Angreifern aus Walsdorf durch ihr lautes Geschrei geweckt und damit bewahrt haben; andererseits gelten sie als diebisch. Bubl, ein Selderscher Ornithologe, der sich seit Jahren mit den Atzeln beschäftigte und zwischenzeitlich deren Sprache, das Schäkern erlernte, hat angesichts des diebischen Hintergrundes seiner Atzeln eine brillante Geschäftsidee. Mit Hilfe der beiden Jungatzeln Ferdl und Gustl will er Diebeszüge systematisch durchführen. Dreieckige Spiegelchen, die er massenweise selbst produziert, werden in Astgabeln eingebaut. Sie ermöglichen es, in die Schlafzimmer von vermögenderen Einwohnern im Vorbeiflug hinein zu schauen. Er leitet sie an, er drängt sie zu immer mehr Erkundungen nach geeigneten Stellen, er übernimmt das eingesammelte, wertvolle Gut und er verkauft es für eine Menge Geld an den Hehler Mustafa in Idstein. Die Jungs speist er mit billigen runden Spiegelchen ab, die er ihnen aber geschickt vorenthält…