Frau über Bord!
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Sie zog das Schultertuch enger um sich. Eigentlich war es Ende Mai noch zu kühl für eine Transatlantikfahrt. Zu dieser späten Stunde jedenfalls war es recht frisch. Sie warf wieder einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Na bist du schon ungeduldig?“ Eine tiefe, schmeichelnde Stimme erklang. „Michael! Endlich! Es ist nicht sehr höflich mich warten zu lassen!“ Sie klang vorwurfsvoller als sie es beabsichtigt hatte. Der große schlanke Mann trat schnell näher heran und ergriff ihre Hand. „Ich bin untröstlich, liebste Susie. Bitte verzeih mir. Es hat ewig gedauert eine gut gekühlte Flasche Champagner aufzutreiben!“ Er küsste ihre Hand zärtlich und lächelte breit. Aller Ärger war im nu vergessen. „Aber natürlich verzeihe ich Dir! Wollen wir dann auch ein Gläschen trinken?“ Sie kicherte wie ein Schulmädchen. Der Mann hatte sich im Griff. Sein Mienenspiel verriet seine Gedanken nicht. Er sah sich um, ob irgendjemand in der Nähe war. Das Heck lag in tiefen Schatten.