Frau Tolstoj und der schwule Gott
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Eigentlich wollte Carlo, seines Zeichens schwuler Journalist, die pensionierte Bäuerin Hedda nur für ein kurzes Interview anlässlich der Grünen Woche nach Berlin einladen. Doch kaum aus dem Reisebus des örtlichen Seniorenkreises gestiegen beginnt sie über Loriots Grab auf dem Waldfriedhof Heerstraße, so ganz nebenbei, von ihren trüben Ehejahren zu berichten. In zehn gemeinsamen Tagen entdecken Hedda und Carlo nicht nur die Stadt, sondern unternehmen auch ausgiebige Streifzüge in das Leben des jeweils anderen. Während sie sich in einem Moment überlegen, ob Lew Tolstoj wohl ein besserer Ehemann für die quirlige alte Dame gewesen wäre, hält Carlo nur wenige Minuten später ein Plädoyer dafür, dass Gott, wenn es ihn denn gibt, ebenfalls schwul sein müsste. Hedda ist jedoch nicht ohne Hintergedanken in die Hauptstadt gereist… Diese Geschichte ist für Leser, die gerne über das Leben als solches nachdenken und mit Vorliebe die vielen Wendungen von Biografien nachvollziehen.