Sammler auf Abwegen
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Sammler auf Abwegen – ein Krimi von Manfred Ruppel Mitte August 2018 erschien der zweite Roman des früher in Frankfurt lebenden Autors. Ein Krimi aus dem Frankfurter Nordend. Die Geschichte ist schnell erzählt, liest sich aber auf rund 230 Seiten mehr als spannend: Ein beruflicher Aussteiger betätigt sich mehr oder minder erfolgreich als Journalist und nimmt die Umwelt seiner Stadt streng unter die Lupe: das Kapriolen schlagende Wetter und den Klimawandel sieht er im Zusammenhang mit dem übermäßig angewachsenen Autoverkehr. Dabei hat er seinen eigenen Spleen: Er muss täglich seine Fahrradrunden absolvieren, um sich seinen Kopf von allem freizuschaufeln, vielleicht auch, um seine verlorene Liebe zu vergessen. Er ist selbstironisch, zelebriert sein Abendessen und die Freiheit des Unabhängigen. Durch mancherlei Umstände treffen die leidenschaftlichsten Sammler von Kleinkunst und natürlich die von Briefmarken aufeinander. Sachsens Roter Dreier und spätantike Skulpturen. Als aber in den Museen der Stadt unersetzliche Artefakte gestohlen werden, schaltet sich die Kriminalpolizei ein und sucht nach einem Verdächtigen. Ausgetauschtes Gemälde von Max Pechstein, ausgetauschte wertvolle Briefmarken. Auch die Versicherungen scheinen in undurchsichtige Geschäfte verwickelt zu sein. Es geht um Originale und Kopien. Ein pensionierter Gymnasiallehrer befindet: „Alle Welt kann man heute nicht mehr sammeln.“ Ein Kommissar freut sich auf seinen postfrischen Richard Wagner-Satz. Kleine und große Sammler spielen in der Mainstadt alle ein wenig verrückt. Mit einem Augenzwinkern spielt der kleine Frankfurt-Krimi die Klaviatur des ganz normalen Zwischenmenschlichen und bietet so manche Überraschung. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären purer Zufall.