MANE: Schöne Neue Zeit
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Der Roman beginnt mit einer unglaublichen Nachricht: MANE soll verschwinden. Dabei ist die phantastische Droge MANE das, was die Gesellschaft der Romanzeit zusammenhält – das, was den allzu zahlreichen und meist prekär lebenden Alten das Leben verschönt, zu jugendlichem Wohlbefinden verhilft und die große soziale Ungleichheit übertüncht. Ist es eine Lüge, dass das Medikament plötzlich gefährlich ist? Und warum wird das Verbot mit derart weitreichendem Aufwand durchgesetzt, mit Beschlagnahmungen, Razzien, Verhaftungen? Nur um ein paar Ältere vor dem angeblich drohenden Tod zu retten? Die Erzählerin, siebzig Jahre alt und gegenüber Veränderungen grundsätzlich wenig aufgeschlossen, reagiert skeptisch und unwillig, die Welt erscheint ihr zunehmend fremd und unverständlich. Den wahren Grund des Verbotes durchschaut sie nicht, erfährt ihn aber zufällig – und gehört mit einem Mal zur kleinen Gruppe von Privilegierten, die um den MANE-Entzug herumkommen. Eigentlich ein Glück. Aber dieses Glück verstärkt eher ihre Hilflosigkeit: Die Welt ist um eine Ungerechtigkeit reicher, gegen die man nichts tun kann. Die Not der Erzählerin ist nicht ohne Komik, und viele der Situationen, die sie durchleben muss, sind es auch nicht – nicht einmal das (gute) Ende der Geschichte.