Die Begegnung der rumänischen Orthodoxie mit dem Protestantismus (16. bis 20. Jahrhundert)
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Die vorliegende Arbeit bietet einen interessanten Überblick über die Entwicklung der kulturellen, kirchlichen und politischen Beziehungen zwischen dem evangelischen Deutschland und dem orthodoxen Rumänien, wobei die geistige Brückenfunktion Rumäniens zwischen Ost- und Westeuropa verdeutlicht wird. Eine wichtige Rolle spielten die Siebenbürger Sachsen bei den Kontakten zwischen Rumänen und Deutschen, wobei die hochentwickelte Buchdruckerei in Siebenbürgen ein wesentlicher Kommunikationsfaktor zwischen Lutheranern und Orthodoxenwar. Die europäische theologische Vermittlungsrolle des Metropoliten Petru Movila (Petrus Mogila) in Kiew wird besser verständlich durch seine Herkunft aus dem rumänisch-moldauischen Bereich. Nur auf diesem Hintergrund erkennt mandie historische Tiefendimension des bedeutenden theologischen Dialogs zwischen der EKD und RumOK im 20. Jahrhundert, der in Detailtreue in der zweiten Hälfte der Untersuchung nachgezeichnet und ausgewertet wird. Ein völliges Novum ist die Darstellung des ökumenischen Dialogs zwischen den ethnisch geprägten christlichen Konfessionen innerhalb Rumäniens vor der politischen Wende, ein Dialog, der inzwischen wieder zu einem Desiderat für die Zukunft geworden ist. Gerade deswegen hat die vorliegende Untersuchung auch einen über den Tag hinaus bleibenden Wert. Der Autor, Dr. Constantin Patuleanu, ist Priester der RumOK und zur Zeit Professor und Prodekan der orthodoxen Theologischen Fakultät an der Universität Craiova in Rumänien. Die vorliegende Untersuchung wurde in Deutschland und in Rumänien erarbeitet, wobei der Autor sowohl rumänische als auch deutsche unbekannte Archivmaterialien herangezogen hat.