Das Engelsmal
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Paris in den fünfziger Jahren: Als Soffie, die jungen Deutsche, sich auf Raphaels Anzeige hin als Hausmädchen vorstellt, ist er sogleich gefangen von ihrer rätselhaften distanzierten Aura. Er, der erfolgreiche Konzertflötist aus gutbürgerlichem Hause, stürzt sich in diese Liebe und ehelicht Soffie Hals über Kopf. Doch diese scheint wie hinter einer Wand aus Eis zu leben. Bald schon wird deutlich, dass weder Raphaels Liebe noch der wenig später zur Welt kommende Emil Soffie in eine heitere, liebevolle Frau verwandeln können. Erst als Raphael sie mit einem Auftrag zu dem Instrumentenbauer Andros, einem ungarischen Juden, schickt, ändert sich alles. Zwischen Soffie und Andros ist es der "coup de foudre" ... Andross beginnt, mit der Spitze seines Zeigefingers ihr Profil nachzuzeichnen, er fähr zart zwischen den Brauen hinunter, folgt dem schmalen Kamm der Nase und gleitet in das Grübchen zwischen Nasenwurzel und Lippen. "Hier", sagt er, "legt der Engel unmittelbar vor der Geburt einen Finger auf die Lippen des Babys - Pssst!, und das Kind vergisst alles. Alles, was es vorher, im Paradies, gelernt hat. Auf diese Weise kommt es unschuldig zur Welt."