Betriebswirtschaftlicher Wandel in Deutschland

Die Festschrift zu Ehren des renommierten Pioniers der Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Horst-Günter PTAK, Kassel, umfasst 12 qualitativ gehaltvolle, umfangreiche fachwissenschaftliche Aufsätze von Universitätspräsidenten, Hochschulrektoren, Dekanen und ausgewiesenen Betriebs- und Volkswirtschaftsprofessoren sowie von zwei namhaften Spitzenmanagern. Sie arbeiten alle aus ihrer jeweiligen Sicht die Schwerpunkte des betriebswirtschaftlichen Wandels in Deutschland heraus. Er ist eng verwoben mit den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und wird von Prof. Dr. Rainer OLTEN mit seinen sehr schlüssigen Darlegungen über Marktwirtschaft und Moral dargelegt. Ausgehend von den moralischen Grundnormen der Wirtschaftsgesellschaft diskutiert er deren Wandel über die versagende Handlungsmoral des Merkantilismus zur Ordnungsmoral des Wirtschaftsliberalismus und der Sozialen Marktwirtschaft. Sein Resümee: Der Verlust der ordnungspolitischen Grundprinzipien führt zum Niedergang der Handlungs- und Ordnungsmoral. Eine Heilung sei nur möglich durch Anerkenntnis von Leistung und Selbstverantwortung statt Umverteilung und Besitzstandswahrung. Zu ähnlichem Ergebnis, aber aus mikroökonomischer Sicht, gelangt der internationale Spitzenmanager Dr. Hans-Jürgen SCHÜTZE. Er sieht die desaströse Kostenproblematik im deutschen Gesundheitssystem nur lösbar durch dessen radikalen Paradigmawechsel. Der Professor für BWL und Management im Gesundheitswesen, Prof. Dr. Hildebrand PTAK, nähert sich diesen Positionen insofern, als er den Einzug der betriebswirtschaftlichen Managementtechniken selbst in der Leitung gemeinnütziger stationärer und ambulanter Gesundheitsunternehmen und damit deren marktwirtschaftlichen Wettbewerb für unaufhaltsam hält. Er fordert sehr überzeugend eine Marketingpolitik der Gesundheitsunternehmen, um der progressiv steigenden Fixkosten Herr zu werden und entwirft ein Controllingmodell für den marktorientierten Pflegedienst. Prof. Dr. Jürgen FREIMANN analysiert das Kommen und Gehen alternativer betriebswirtschaftlicher Ansätze. Sein Untersuchungsschwerpunkt gilt dem früheren AOEWL-Ansatz der Wuppertaler Schule, dem er und wohl auch der Jubilar nahestanden. Inzwischen haben sich beide auf der sozialorientierten betriebswirtschaftlichen Schiene weiterentwickelt. FREIMANN hat sich einen Namen in der BWL mit seinem sozialökologischen Ansatz gemacht und der Jubiliar mit seinem verbraucherpolitischen Ansatz. Und beide sehen den betriebswirtschaftlichen Wandel sich in Richtung Sozialorientierung vollziehen, weil es ein werteorientierter Wandel ist. Prof. Dr. Reinhard HÜNERBERG sieht im Hochschulmarketing eine wachsende Herausforderung und untersucht die davon betroffenen Zielgruppen und Qualitätselemente sowie die Evaluierung und Akkreditierung im Rahmen des Hochschulqualitätsmarketing.