Ein neues Verfahren zur Bewertung von Maßnahmen zur Niederschlagswasserbehandlung
Authors
More about the book
Durch die Forderung der EG-Wasserrahmenrichtlinie nach kosteneffizienten Maßnahmen müssen bereits in der Planungsphase, unterschiedliche Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen hinsichtlich Kosten und Wirksamkeit miteinander verglichen werden. Dies setzt im Falle einer Niederschlagswasserbehandlungsanlage voraus, dass der Stoffrückhalt quantifiziert werden kann. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Forschungsprojekte an halb- und großtechnischen Anlagen durchgeführt, um den Stoffrückhalt beschreiben zu können. Hier werden i. d. R. zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt. Zum einen wird versucht, den Stoffrückhalt in Abhängigkeit von Einflussgrößen detailliert zu beschreiben. Vorteil dieser Vorgehensweise ist der, dass die entwickelten Modelle in eine Simulationsumgebung integriert werden können. So kann der Einfluss von weiteren Maßnahmen, wie z. B. Abkopplung von Flächen oder Kombination mit anderen Bauwerken, sehr genau beurteilt werden. Allerdings setzt die Anwendung der Modelle eine Kalibrierung voraus, die in der Praxis oft schwierig ist. Daher wird bei dem zweiten Ansatz ein mittlerer Stoffrückhalt bestimmt, ohne näher zu untersuchen, durch welchen Prozess dieser bedingt ist. So können die Bauwerke zwar nicht detailliert im Modell nachgebildet werden; sie können aber mit anderen Bauwerken und in unterschiedlichen Anordnungen verglichen werden. Ziel dieser Arbeit ist es, beide Ansätze zu verwenden um ein Simulationsmodell zu erstellen, mit dessen Hilfe die Effektivität von fiktiven Bauwerkskombinationen berechnet werden kann. Die Modelle sollen dabei mit Messdaten, die im Rahmen von Feldstudien erhoben wurden, kalibriert und verifiziert werden.