Instrumentelle Qualitätsbeurteilung von Telefonbandsprache beruhend auf Qualitätsattributen
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Bei der Übertragung von Sprachsignalen über moderne Telekommunikationssysteme treten vielfältige Störungen und Verformungen dieser Signale auf. Hierzu gehören beispielsweise Hintergrundgeräusche, Paketverluste und Beeinflussungen durch Sprachcodecs. Im Allgemeinen beeinträchtigen diese Störungen und Verformungen die von einem Nutzer wahrgenommene Sprachqualität eines Systems. Diese Arbeit befasst sich mit der Qualitätsbeurteilung von Telefonbandsprache, d. h. der Bewertung von Sprachsignalen, die über Telekommunikationssysteme mit einer Bandbegrenzung auf den Frequenzbereich zwischen 300 Hz und 3,4 kHz übertragen wurden. Zur Beschreibung der Gesamtsprachqualität dient der Mean-Opinion Score (MOS), der Werte zwischen 1 und 5 annehmen kann. Hierbei bedeutet ein MOS von 5 eine ausgezeichnete Sprachqualität, ein MOS von 1 eine schlechte Sprachqualität. Da ein Qualitätsurteil generell das Resultat menschlicher Wahrnehmung und Beurteilung ist, können gültige Urteile über die Sprachqualität von Telekommunikationssystemen ausschließlich durch die Befragung von Testpersonen in auditiven Tests bestimmt werden. Auditive Tests sind jedoch zeitaufwendig und kostenintensiv und zudem nicht in allen Anwendungsbereichen einsetzbar, in denen Urteile über die Sprachqualität von Systemen benötigt werden. Die Nachteile auditiver Tests können durch instrumentelle Verfahren zur Qualitätsbeurteilung überwunden werden. Sie bestimmen Schätzwerte für die Sprachqualität von Systemen, beispielsweise durch eine vergleichende Analyse des Eingangs- und des Ausgangssignals eines sprachverarbeitenden Systems. Instrumentelle Qualitätsmaße gelten als zuverlässig, falls sie eine hohe Korrelation mit den Ergebnissen auditiver Tests aufweisen.