Ergonomie oder Design – das ist hier die Frage
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Komfort als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen hat vor allem in den letzten 25 Jahren an Popularität gewonnen. Vor allem in der Automobilindustrie haben Komfortaspekte in den letzten Jahren an Bedeutung dazugewonnen, da sie den Fahrzeugherstellern die Möglichkeit bieten, sich positiv gegenüber dem Nutzer zu profilieren und somit weiterhin konkurrenzfähig am Markt zu bestehen. Jedoch ist das Konzept Komfort/Diskomfort aus psychologischer Sicht bis dato wenig erforscht oder in wissenschaftlichen Fragestellungen untersucht worden. Im Rahmen dieser Studie steht entgegen der bisherigen (ergonomischen) Forschungstradition das Individuum im Fokus und die empirische Untersuchung wird am subjektiven Erleben des Menschen und nicht an der objektiven Messung möglicher Komfortparameter ausgerichtet. In einer ersten Untersuchung, konzipiert als Laborstudie, konnte gezeigt werden, dass sich die Annehmlichkeitsbewertung sowie das Designurteil als wichtige Prädiktoren des Komforterlebens, zum einen maßgeblich durch die wahrgenommene Prototypikalität und Neuartigkeit eines Sitzes beeinflusst werden und sich zum anderen in den einzelnen Komfortphasen unterschiedlich stark auswirken. Außerdem konnte die Moderatorwirkung positiv erlebter Emotionen des Effekts von Design- und Annehmlichkeitsbewertung nachgewiesen werden. In der zweiten Untersuchung wurde erstmalig das Kano-Modell der Kundenzufriedenheit zur Bestimmung von Komfort- und Diskomfortmerkmalen eines Autositzes eingesetzt und auf seine Anwendbarkeit geprüft. Die Ergebnisse weisen drauf hin, dass die ergonomischen Parameter durch den Nutzer als Basisanforderungen klassifiziert werden, während die ästhetischen Komponenten zu den Begeisterungsfaktoren gezählt werden. Außerdem ließ sich in der segmentspezifischen Analyse die Wechselwirkung zwischen sowohl dem Geschlecht als auch der Fahrpersönlichkeit und der Kano-Klassifizierung in Bezug auf die Self-Stated Importance nachweisen.