Hagneck
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Die Energiewende ist das Schlagwort der Stunde, die Frage, wie die Menschheit künftig ihren Energiehunger deckt, die grosse Herausforderung. Unter dem Eindruck der Katastrophe von Fukushima und der Debatte um erneuerbare Energieträger fasste Marcel Rickli sein Projekt: den Ausbau des Wasserkraftwerks Hagneck am Bielersee während mehr als vier Jahren, der gesamten Bauzeit, zu dokumentieren. Das Beispiel Wasserkraft reiht sich in eine Reihe künstlerischer Feldstudien Ricklis, der eine existentielle Problematik innewohnt: Welcher Aufwand ist notwendig, um dem Ziel einer Energiewende ein Stück näherzukommen? Ricklis Arbeit über Hagneck ist ein berückendes Kammerspiel aus Formen, Rhythmen und Materialitäten. Die geometrischen Flächen, die abstrakten Landschaften und die harte, zweckmässige Architektur ziehen in ihren Bann. Am Ende bleibt Schlichtheit – eine Essenz in Schwarzweiss, geschuldet einer rigorosen Blick- und Bildkontrolle. Ricklis Anspielungen an das neusachliche Credo Albert Renger-Patzschs transzendieren dieses zugleich, lassen Hintergründiges anklingen. Es ist die Suche nach einer verloren gegangenen Anschaulichkeit. Die Fotografie stellt sie als ästhetisches Erlebnis, als Zauber wieder her.