Gīwargīs I. (660-680)
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In seiner Monografie zur ostsyrischen Christologie in frühislamischer Zeit untersucht Catalin-Stefan Popa die Kirche des Ostens mit ihrem Zentrum im Irak zu Beginn der Umayyadenzeit. Dargestellt werden die Herrschaftszeit und das dogmatische Gedankengut des Katholikos-Patriarchen Giwargis I. (660–680), insbesondere sein Beitrag zur Konsolidierung der kirchlichen Lage in Bēth Qatrayē (Qatar) mittels der Synode von Dirin, einer Insel im Persischen Golf, in einem nunmehr entscheidend veränderten multireligiösen Kontext. In diesem religionsgeschichtlichen Wandel war es eine besondere Herausforderung für die Kirche, sich der Tradition ihrer selbst zu vergewissern. Eine solche Perspektive bietet der Brief des Katholikos-Patriarchen Giwargis I. an den persischen Chorepiskopos Mina – ein für die Kirche des Ostens bis heute zentraler Text zur Christologie, der in das Synodicon Orientale aufgenommen wurde. Der Brief, der den Kern von Popas Studie bildet, umfasst auf engem Raum alle wichtigen Themen der Christologie und erweist sich als Ergebnis einer traditionellen Entwicklung. Zur genauen Einordnung des Briefes werden die Aspekte der Dogmen auf Grundlage der ostsyrischen Tradition mit etlichen Argumentationsfiguren (biblischen Belegstellen, Analogien und theologischen Motiven der Christologie) reflektiert. Den Schlussteil der christologischen Analyse bildet ein Florilegium.