Flugradbauer - Privatmönch - Visionär
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Bekannt geworden ist Gustav Mesmer als Flugradbauer. Seine Entwürfe von fantastischen Flugmaschinen und seine Konstruktionen von Musikgeräten zeigen ihn auch als Erfinder und Künstler. Fast unbemerkt geblieben ist der religiöse Hintergrund, den er für sein Leben, aber auch für sein handwerkliches und künstlerisches Schaffen hatte. In vielen kleinen Schriften und Notizen hat er seine Auseinandersetzung mit Religion und Glauben notiert. Darin zeigt er sich als leiser Rebell gegen Kirche und dogmatischen Glauben, aber auch als selbstgewählter Heiliger und Visionär. Der Makel der Entlassung aus dem Kloster und die empfundene Schande der psychischen Erkrankung, dazu die Ausgrenzung und Bevormundung durch die Institution ließen ihn sich selbst als gescheiterten Menschen wahrnehmen. Sein ungebrochener Wille half ihm, durch die Auseinandersetzung mit religiösen Themen, wieder zu einem eigenständigen Glauben und damit zu einer Würde des eigenen Menschseins zu finden. Sein Traum vom Fliegen wurde gleichzeitig zum symbolischen Ausdruck seiner gewonnenen religiösen Erkenntnisse. Aus seelsorgerlicher Sicht wird dem Lebensweg von Gustav Mesmer nachgegangen und es wird die Bedeutung des religiösen Suchens und Denkens für sein Leben als Psychiatriepatient und sein Wirken als Künstler herausgestellt. Damit versteht sich das Buch auch als Beitrag zur Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen.