An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind viele Vögel gestorben
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'Killer stand da als subject. Eindeutig Spam. Aber Killer klang irgendwie aufregend …' Das vorsätzliche Öffnen des Attachments einer Spam-Mail ruft im Leben des Ich-Erzählers eine Reihe von Veränderungen hervor, treibt ihn in die Rolle eines Suchenden in unbekanntem Territorium. Es ist eine phantastische Welt, die Josef Kleindienst beschreibt, ein Universum, das sich hinter dem Alltäglichen verbirgt, in dem Schein und Wirklichkeit ineinander verschwimmen, in dem das Fragmentarische als das unsichtbare Gesetz über allem thront. Es gibt kein Entkommen aus diesem Kosmos, nur in der Bewegung liegt Rettung – aber was tun, wenn alles erstarrt? Im Stillstand macht sich der Ich-Erzähler selbst zum Ereignis und ist bald hoffnungslos überfordert. So wird er plötzlich Mitglied eines internationalen Destabilisierungssystems, in dessen Zentrum eine Horde geiler Affen steht. Ein sexbesessener russischer Oberst möchte ihn unbedingt mit seiner Tochter vermählen und seine Bankberaterin fordert plötzlich 'Kundenloyalität' ein. Als auch noch der Portier des Schönbrunner Schlossparks spurlos verschwindet und ein Mädchen in einem schwarzen Sporttanga in sein Leben tritt, ist es gänzlich um seine Ordnung geschehen. Immer tiefer verstrickt er sich in einem Netzwerk des Absurden und starrt heroisch in die Abgründe, die sich um ihn auftun. Josef Kleindiensts 'An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste sind viele Vögel gestorben' ist das Logbuch eines Getriebenen. Ein Parforceritt zwischen Hoffnung und Resignation, zwischen Stillstand und Außergewöhnlichem. 'Ich verlasse mich, ich mache Schluss mit mir, ich suche mir jemanden anderen, ich passe mir nicht mehr, das geht sich einfach nicht aus mit mir, wir haben einfach zu unterschiedliche Interessen, wir verstehen uns einfach nicht. Ich suche mir etwas Neues.'
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