Katakombenheilige

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1578 wurde in Rom ein unterirdisches Labyrinth mit den Überresten mutmaßlicher frühchristlicher Märtyrer entdeckt. Diese sogenannten Katakombenheiligen wurden in katholische Kirchen und Klöster, vor allem in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich, gebracht, wo nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges und der Reformation ein großer Bedarf an neuen Reliquien bestand. Geschickte Kunsthandwerker und Künstler rekonstruierten die Überreste, verzierten sie mit Gold und Edelsteinen und kleideten sie in prächtige Gewänder. Die kunstvoll gestalteten Schreine sollten den Gläubigen die spirituellen Schätze des Jenseits vor Augen führen. Fast drei Jahrhunderte lang wurden die reich geschmückten "Heiligen Leiber" als Wundertäter und Beschützer verehrt, bis schließlich Zweifel an ihrer Authentizität aufkamen. In der Folge wurden sie versteckt oder zerstört. Dieses Buch beleuchtet die vergessenen Katakombenheiligen und präsentiert über 70 spektakulär mit Juwelen besetzte Skelette sowie die bewegenden Geschichten zahlreicher Katakombenheiliger. Es enthält seltenes Archivmaterial und zeigt einige der atemberaubenden Reliquien erstmals, da Paul Koudounaris Zugang zu sonst unzugänglichen religiösen Einrichtungen erhielt.