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Die Deutschen sind bekannt für ihre Geringschätzung gegenüber kulturellen Leistungsträgern, eine Tradition, die bis in die Zeit von Immanuel Kant (1724-1804) zurückreicht. Schon zu Lebzeiten wurde der große Philosoph von Neidern zur Karikatur herabgewürdigt, was bis heute nachhallt. In den spärlichen Biografien wurde Kant oft als "flache Persönlichkeit" dargestellt, was Manfred Kühn in seinem Werk anlässlich des Kant-Jahres 2004 widerlegt. Kühn argumentiert, dass die Behauptungen über Kants mechanische Lebensweise mehr über sein Alter als über seinen Charakter aussagen. Er präsentiert Kant als lebenszugewandten Freigeist, der weit entfernt vom ihm zugeschriebenen Pietismus ist. Kants Philosophie, die Autonomie als Schlüssel zur Sittlichkeit betont, wird von Kühn als Kampfansage gegen Willensversklavung interpretiert. Trotz seiner Ecken und Kanten, wie seinem trockenen Humor, hatte Kant zahlreiche soziale Kontakte und eine treue Schar von Schülern an der Universität Königsberg. Kühn identifiziert den Tod seines Freundes Joseph Green 1786 als entscheidenden Wendepunkt in Kants Leben. Ziel von Kühns Biografie war es, den gewandelten Leserinteressen und den Anforderungen der Forschung gerecht zu werden, was ihm gelungen ist. Das Buch richtet sich auch an interessierte Laien, die Kants komplexe Philosophie überblättern können.
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Kant, Manfred Kühn
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- Released
- 2024
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