"Über ein vermeintliches Recht aus Menschenliebe zu lügen". Kants These von der bedingungslos- und ausnahmslosen Geltung des Lügenverbots
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 13, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass mit dem Lügen stets negative Gedanken assoziiert werden, stellt kein neues Phänomen dar. Die Verachtung der Lüge ist tief in der Gesellschaft verankert und besonders in der Philosophie präsent. Die Philosophie beschäftigt sich mit der Wahrheitsfindung, sodass sich die Lüge diesem Ziel entgegensetzt. Es wird einem quasi in die Wiege gelegt, dass man nicht lügen sollte und jede Lüge irgendwann ans Licht kommt und einem das Leben schwer macht. Dies veranschaulicht sogar die Kinderbuchfigur Pinocchiö, dessen Nase bei jeder Lüge unmaßstäblich wächst. Doch was ist die Lüge überhaupt? Gilt ein bloßes Verschweigen einer Tatsache bereits als Lüge? Wie verhält es sich mit einer Höflichkeits- oder Notlüge? Es wird kaum einen Menschen geben, der in seinem Leben noch nie auf eine Lüge zurückgegriffen hat. Sei es um einer unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen, sich besser darzustellen oder sogar um jemanden zu beschützen. So wirft Ghandi die These in den Raum, dass : Gutes niemals aus Lüge und Gewalt entstehen kann . Entspricht dies der Wahrheit? Können mit einer Lüge lediglich negative Ziele verfolgt werden, die stets der Gesellschaft auf irgendeiner Weise Schaden zufügen? James Joyce widerspricht dem, denn Der Erfinder der Notlüge liebte den Frieden mehr als die Wahrheit . Ich werde mich im Folgenden anhand des Aufsatzes Über ein vermeintliches Recht aus Menschenliebe zu lügen von Immanuel Kant damit beschäftigen, was eine Lüge darstellt und ob es in bestimmten Fällen sogar gerechtfertigt ist, sich einer Lüge zu bedienen oder ob stets und ausnahmslos das Lügenverbot gilt.