Ritual und Zwangshandlung - Eine tiefenpsychologische Annäherung
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Pädagogische Anthropologie), Veranstaltung: PS: Ritualtheorien: Anthropologische Perspektiven, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Begriff des religiösen Rituals verbindet Sigmund Freud eng mit dem pathologischen Zeremoniell des Zwangskranken. In dem 1907 erschienenen Aufsatz Zwangshandlungen und Religionsübungen 1 meint Freud, durch die Analyse des Zwangscharakters beim Neurotiker Rückschlüsse auf das religiöse Leben ziehen zu können. Es bestünde zwar ein Unterschied, nämlich der: dass die kleinen Zutaten des religiösen Zeremoniells sinnvoll und symbolisch gemeint sind, während die des neurotischen läppisch und sinnlos erscheinen 2, diese vermeintlichen Unterschiede jedoch durch die psychoanalytische Untersuchungstechnik eliminiert würden. Er geht so weit, und dies ist die Quintessenz seiner Arbeit, die Religion insgesamt als eine universelle Zwangsneurose zu bezeichnen. Ausgehend vom o.g. Text stellen sich mir vor allem drei Fragen, anhand derer die vorliegende Arbeit strukturiert ist: 1) Worin liegen die Gründe, die Freud veranlassen den Vergleich zwischen religiösem Ritual und dem Zwangszeremoniell zu ziehen? 2) Welches ist das Wesen einer Zwangshandlung? 3) Was ist der eigentliche Inhalt religiöser Rituale? Zur Frage 3), die das Hauptanliegen dieser Arbeit darstellt, werde ich insbesondere auf zwei Riten aus dem Bereich der Kirche näher eingehen: die Taufe und die Konfirmation.