Kronprinz Rudolf
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Das faszinierende, ungemein detail- und historisch aufschlussreiche Bild einer zu Ende gehenden Epoche und einer tragischen Persönlichkeit, die ihrer Zeit weit voraus war. Brigitte Hamanns aufsehenerregende und international verbreitete Bücher haben die späte Geschichte des Hauses Habsburg neu ausgerichtet. Unter ihren zahlreichen Publikationen nimmt die Biographie Rudolfs, des Kronprinzen und Rebellen, einen zentralen Platz ein. Wie in einem Spiegel zeigt Rudolfs tragisches Leben das Dilemma des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn am Ende des 19. Jahrhunderts und gibt so ein ungemein aufschlußreiches historisches Bild einer zu Ende gehenden Epoche. 25 Jahre nach seinem ersten Erscheinen liegt nun diese revidierte Fassung vor, fußend auf dem neuesten Forschungsstand und umfangreichem neuem Bildmaterial, das zum Großteil aus dem Privatarchiv der Autorin stammt. Nachzulesen ist das Lebensbild eines Mannes, der das alte Habsburgerreich mit maßgeblicher Hilfe bürgerlicher Intellektueller und Abschaffung der Vorrechte des Adels modernisieren und seine Vision eines modernen, liberalen Staates verwirklichen wollte, und zwar in Harmonie mit den Nachbarn, auch Frankreich und England. Sein politisches Ziel war ein vereintes Europa liberaler Staaten. Der Politiker Rudolf stand auf der Höhe seiner Zeit, konnte sich aber gegen die starre Hierarchie des Kaiserhofes nicht durchsetzen. Eine schwere Krankheit schwächte schließlich seine Tatkraft und bestärkte seine Hoffnungslosigkeit. Als er realisierte, daß seine Chance dahinschwand, jemals den Thron zu besteigen, setzte er seinem Leben ein Ende. Daß er dabei die siebzehnjährige schwärmerische Mary Vetsera mit in den Tod nahm, verdunkelt sein Leben in der Geschichte.