The construction of new mosques in Europe remains a delicate question that has often generated antagonistic relations within communities. This publication aims to create a new platform firmly based in the present that seeks constructive and creative dialogue without fear and false ideas. In so doing it seeks to explore both adequate and complex terms for the architecture of new mosque buildings in contemporary Europe, while analysing their political and social implications for religion and society.
Jeremy Bentham (1748–1832) is known as the founder of utilitarianism and the creator of the Panopticon, a prison design that allows for constant surveillance by an unseen observer, later analyzed by Michel Foucault as emblematic of neoliberal control. In this volume of the Untimely Meditation series, Christian Welzbacher presents a fresh interpretation of Bentham, suggesting that his "radical foolery" reflects a unique social ethics deserving of historical context rather than modern critique. Welzbacher examines Bentham's two major lifelong projects: the Panopticon and the Auto-Icon. He argues that the Panopticon, often misinterpreted by Foucault, Orwell, and Lacan, was envisioned by Bentham as a pedagogical tool that harmonized reason, architecture, and politics. Bentham's praise for the Panopticon echoes the sentiments of modernist architects like Le Corbusier. The Auto-Icon illustrates Bentham's belief that the deceased should contribute to future generations, a notion solidified by his decision to have his body preserved and displayed, which can still be viewed at University College London. He also donated his internal organs to science, a practice illegal at the time, and orchestrated his own ceremonial autopsy posthumously.
Goethe nannte ihn einen »radikalen Narrn« – Christian Welzbachers Essay zeigt Jeremy Benthams Ideen des »Panoptikum« und der »Auto-Ikone« im Kosmos einer bürgerlichen Kulturgeschichte voller Abgründe und Skurrilitäten, deren spätkapitalistische Nachwirkungen wir heute tagtäglich spüren.
Paul Scheerbart fokussiert sich in seinem Werk nicht auf wissenschaftliche Zukunftsvisionen, sondern auf den Urgrund des Seins. Er thematisiert die Größe und Kleinheit des Menschen literarisch und präsentiert sich selbst als Bohemien und heiliger Trinker, was von Zeitgenossen als Naturereignis wahrgenommen wurde.
Bobby war der erste Gorilla, der in einem europäischen Zoo vom Babyaffen zum Fünf-Zentner-Riesen heranwuchs: eine Sensation, ein Zuschauermagnet, eine Geldmaschine. 1928 kam er nach Berlin, 1935 starb er an Blinddarmentzündung. Nach der Obduktion stopfte man ihn aus. Bis heute sitzt er im Berliner Naturkundemuseum, erneut als Hauptattraktion. Bobby. Requiem für einen Gorilla erzählt seine ungeheuerliche Geschichte, die auch eine Geschichte der Grausamkeit ist, und der menschlichen Überheblichkeit. Dieses Buch ohne Autor - denn es besteht allein aus Zitaten zeitgenössischer (Fach-)Literatur und Presseberichten - spannt den Bogen von der Entdeckung der Gorillas Mitte des 19. Jahrhunderts, über Darwins Abstammungslehre und den lukrativen Tierhandel bis hin zu legendären Filmgorillas, der modernen Zoologie und der Rassenkunde.
Über die Verwertung der Wirklichkeit: Fotografie, Reproduktion, (Bild-)Medien
Im Jahr 1911 wird die Mona Lisa gestohlen, was unsere Wahrnehmung von Realität herausfordert. Christian Welzbacher untersucht den Einfluss von Reproduktionen und digitalen Medien auf Kunst und unsere Beziehung zur Wirklichkeit. Er verbindet historische und moderne Perspektiven und kritisiert die Rolle des Smartphones in der Bildwahrnehmung.
Das Museum ist eine bürgerliche Repräsentationsform. Sie entstand zeitgleich
mit dem modernen Kapitalismus und hat vieles mit diesem gemein. Das Museum ist
ein Machtinstrument, das der Gesellschaft Gegenstände des Kultus, der
Verständigung, der sinnlich-individuellen Selbstvergewisserung entreißt, indem
es diese Gegenstände in Objekte verwandelt und in ein eigenmächtiges
Deutungssystem einordnet. Es ist auch ein Konzept der Macht, eine Maschinerie
zur Umverteilung von Wissen. Längst ist die Wirkungsmacht dieses Konzepts
nicht mehr auf Teilbereiche unseres Daseins beschränkt. Allmählich wird die
Welt zu einem totalen Museum, dessen Deutung und Bedeutung uns von Experten
vorgegeben wird. Aber wer sind in diesem Museum, das unser Leben ist, die
Kuratoren - und wer ist ihr Auftraggeber?
»Europas Moscheen« ist eine gut lesbare Einführung in die islamische Architektur der letzten Jahrzehnte, die historische und baukünstlerische Perspektiven des Islam mit einem offenen Blick in verschiedene Länder verbindet. Die diskutierten Beispiele stammen deshalb nicht allein aus kerneuropäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland, England, Italien, Dänemark, Spanien und den Niederlanden. Ausführlich werden auch die Entwicklungen auf dem Balkan und in der Türkei gewürdigt und mit den Aufbruchstendenzen in der islamischen Welt verglichen. Die Verbreitung der Moscheen in der Welt und die ästhetische Reaktion auf verschiedenste Kulturen, Regionen und Menschen hat die Formen der islamischen Architektur über Jahrhunderte verändert und immer wieder neu an lokale Bedürfnisse und Traditionen angepasst. »Europas Moscheen« ist ein Buch über Baukunst und Gesellschaft, über Politik und Form, über Repräsentation und Symbolik. Es stellt Projekte und Protagonisten, Diskurse und Zusammenhänge vor und fordert auch Beteiligung ein. Denn die neuen europäischen Moscheen zeigen auf unmissverständliche Weise, dass nicht nur die Architektur, sondern die Gesellschaft im Aufbruch ist.