Die Souveränität ist die Seele des Staates, ein Konzept, das seit Jean Bodin von Staatsrechtslehrern formuliert wird. Die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten und Funktionen von Souveränität in verschiedenen historischen Kontexten und regionalen Sphären werden untersucht, insbesondere im Hinblick auf Staatenbildung, Föderalismus und nationale Identität. Es stellt sich die Frage, ob Souveränität und Verfassung als Paradoxon betrachtet werden sollten. Diese Untersuchung ist besonders relevant, da die „nach-souveräne“ Ära inszeniert wird und Souveränität im Kontext des „Werdens Europas“, der globalen Ökonomie und supranationaler Zusammenschlüsse als „Relikt“ erscheint. Der Sammelband präsentiert englische und deutsche Konzeptionen von Souveränität aus dem 16. bis 20. Jahrhundert, die verschiedenen europäischen Nationen und Kanada entstammen. Im Fokus stehen Denker wie Hobbes, Locke, Schlözer, Kant, Rathenau und Rawls. Wichtige Themen sind der Widerstreit der Konfessionen, der Dualismus von Staat und Kirche, die Entstehung des „frühmodernen“ Staates, die „Aufklärung“, die „Nationalstaatsbildung“, die „Industrialisierung“ und der „Konstitutionalismus“. Die Diskussion um Souveränität ist somit Geschichte, nicht jedoch Vergangenheit.
Martin Espenhorst Book order
March 20, 1965





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