Seelsorge
Begleitung, Begegnung, Lebensdeutung im Horizont des christlichen Glaubens - Ein Lehrbuch






Begleitung, Begegnung, Lebensdeutung im Horizont des christlichen Glaubens - Ein Lehrbuch
Einführung in die Pastoralpsychologie
Die Pastoralpsychologie eröffnet neue Perspektiven, indem sie über die Grenzen von Theologie und Psychologie hinausblickt. Der Leser erhält einen verständlichen Überblick über die Inhalte und Aufgaben dieses Fachgebiets. Dabei wird Pastoralpsychologie nicht nur als theoretische Grundlage für Seelsorge betrachtet, sondern auch auf andere kirchliche Bereiche und Kommunikationsprozesse wie Gottesdienst, Predigt und religiöse Lernprozesse angewendet, um diese mit psychologischen Einsichten zu bereichern.
English summary: This book is an introductory manual for all who are involved in pastoral care in hospitals. German description: In den letzten dreissig Jahren haben sich Erscheinungsbild und Selbstverstandnis der Seelsorge im Krankenhaus tiefgreifend verandert. Vor diesem Hintergrund umreisst der Band die Bedeutung der Seelsorge fur die Patienten und Patientinnen, fur deren Bewaltigung von Krankheit, Leiden und Sterben, aber auch ihre Bedeutung fur das Personal des Krankenhauses und die Institution insgesamt. Exemplarisch werden verschiedene Arbeitsfelder vorgestellt (z.B. Seelsorge auf der Intensivstation, mit Herzkranken etc.), neue Entwicklungen (z.B. Seelsorge mit Aidskranken) beschrieben und vor allem auch die notwendige Einbindung der Seelsorge in die Institution Krankenhaus akzentuiert.
Warum sich in der Gegenwart Glaubensgewissheit zu Glaubensambivalenz wandeln muss
Die Postmoderne ist charakterisiert durch ein Ende der Eindeutigkeit (Zygmunt Bauman). Auf die ständige Begegnung mit Vielfalt (Ambiguität) in den gegenwärtigen pluralen Lebenskontexten müssen Menschen mit der Fähigkeit zur Ambivalenz, der Gleichzeitigkeit unterschiedlicher, ja gegensätzlicher Gefühle und Gedanken, reagieren. Auch der Glaube, die religiöse Einstellung ist davon betroffen. Psychologische und soziologische Ambivalenzkonzepte sowie anthropologische und hermeneutische Beobachtungen legen es nahe, Ambivalenzen im Vollzug und im Blick auf die Inhalte des Glaubens aufzuspüren und für die Praxis des Glaubens, für die Praxis der Kirche fruchtbar zu machen. Ambivalenz bezeichnet nicht länger einen zu überwindenden Makel, sondern eine Ressource für Kreativität auch im Glauben. Ein Literaturverzeichnis zu dem Band finden Sie unter Zusatzmaterialien auf der Verlagshomepage.
Figurationen von Macht und Ohnmacht in der Kirche
Kirche ubt durch ihre Deutungsangebote und religiosen Praktiken nach wie vor verborgene Macht aus. Gleichzeitig nehmen ihre Erfahrungen von Ohnmacht in der sakularen Gesellschaft zu.Macht ist in der Kirche jedoch auch heute noch ein meist verschwiegenes Thema. Das hat zur Folge, dass man ihre konstruktiven und auch destruktiven Auswirkungen nicht genau genug wahrnimmt. Im Buch geht es um die Deutungsangebote und Praktiken, die in Gottesdienst, Predigt, Diakonie, Seelsorge und Pfarramt auf sehr unterschiedliche und latente Art und Weise angeboten werden. Subtile Aspekte von Macht und Ohnmacht in diesen Handlungsfeldern werden aufgespurt und genauer beschrieben.Das Buch regt zu einem bewussten und transparenten Umgang mit Macht und Ohnmacht in kirchlichen Handlungsfeldern an.
Ein Beruf im Umbruch
Es gibt Themen in der Seelsorge, die wichtig sind und doch in der Poimenik eher selten bedacht werden: Umgang mit Angst, Schuld und Schuldgefühlen, Ärger und Aggression, Depression, Glaube und Wahn. Diese und weitere Themen werden in dem vorliegenden Aufsatzband erörtert. Daneben geht es um die Bedeutung von Seelsorge im Pfarramt, um pastorale Identität im Schnittfeld von Gemeinde und Krankenhaus. Bei allen Themen spielt die pastoralpsychologische Perspektive eine wichtige Rolle, weil sie den praktisch-theologischen Blick durch psychologische Fragestellungen und Beobachtungen zu weiten hilft. Damit werden die gesammelten Beiträge zu einer hilfreichen Quelle für Seelsorgerinnen und Seelsorger.
War der Körper in der abendländischen Kultur und durch die Einstellung der christlichen Kirchen eher verdrängt und durch den Leib-Seele-Dualismus abgewertet und ausgeblendet, so ist er inzwischen zunehmend zum Thema in den unterschiedlichsten Bereichen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung geworden. In der Theologie ist diese »Wiederkehr des Körpers« bisher noch relativ unbemerkt geblieben. Dabei ist die Leiblichkeit nach der Grundthese dieses Bandes für die Praktische Theologie in besonderem Maße Basis alles Wahrnehmens, Denkens und Handelns. Beiträge aus den verschiedenen Gebieten der Praktischen Theologie, wie Seelsorge, Homiletik, Liturgik, Religionssoziologie etc. versuchen jeweils aus ihrer Perspektive die Bedeutung der Leiblichkeit für ihren Teilbereich aufzuzeigen. Mit Beiträgen aus Psychotherapie und Körpertherapie wird der notwendige und lebendige Austausch zwischen den Humanwissenschaften und der Theologie auch im Blick auf dieses Thema aufgenommen und zu einer gegenseitigen Bereicherung geführt. So wird die Leiblichkeit des Menschen unter vier wesentlichen Perspektiven betrachtet: der seelsorgerlich-pastoralpsychologischen, der liturgisch-ästhetischen, der psychotherapeutisch-körpertherapeutischen und der gesellschaftlich-religionswissenschaftlichen Perspektive.
Der Stand der gegenwärtigen pastoralpsychologischen Diskussion wird allgemeinverständlich und überblicksartig zusammengefasst. Nicht nur Seelsorge, sondern auch andere kirchliche Handlungsfelder und religiöse Kommunikationsprozesse werden mit verschiedenen psychologischen Perspektiven (Psychoanalyse, systemische Psychologie usw.) konfrontiert: Gottesdienst, Predigt, Kasualien, Wahrnehmung der beruflichen Rolle als Pfarrer/ Pfarrerin, Diakonie, religiöse Lernprozesse und Gruppenarbeit. Die Auseinandersetzung mit den Menschenbildern verschiedener psychologischer Ansätze nimmt breiten Raum ein.