Im Mittelpunkt des Bandes stehen Fragen nach der Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen Umbrüchen, wie sie die deutsche Vereinigung verkörpert, und der Dynamik des Familienlebens in den alten und neuen Bundesländern. Empirische Grundlage bieten die seit über einem Jahrzehnt erhobenen Daten des Familien-Survey.
Eltern und Kinder zwischen Normalität und Konflikt
310 pages
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Das Buch beschreibt die Lebenssituation verheirateter und nichtehelicher Stieffamilien, es vergleicht mit der Lebenssituation von Kernfamilien und Alleinerziehenden und gibt einen Einblick in die Kommunikation zwischen den Mitgliedern einer Stieffamilie.
Das Buch soll zur wissenschaftlichen und politischen Diskussion über die amtliche Sozialberichterstattung beitragen. Wie kann sie verbessert werden? Wie kann die Wissenschaft dazu beitragen? Die Aufgaben der Sozialberichterstattung haben sich in den 90er Jahren grundlegend verändert: Transformationsprozesse zwischen Ost und West, Globalisierung und die damit verbundene Internationalisierung der Sozialberichterstattung machen es notwendig, deren Leistungen zu bilanzieren und neue Perspektiven für sie zu entwickeln.
Status und Wandel der Lebensverhältnisse von nichtehelichen Kindern und Kindern in nichtehelichen Lebensgemeinschaften
Die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme der früheren BRD und DDR haben die Struktur und das Leben nichtehelicher Lebensgemeinschaften geprägt. Besonders auffällig ist dies bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern, die in der DDR deutlich verbreiteter waren. In den alten Bundesländern sind Paare mit Scheidungserfahrungen häufiger, während Partnerschaften lediger Eltern seltener vorkommen. Auch der höhere Anteil nichtehelicher Lebensgemeinschaften in einem gemeinsamen Haushalt ist auf DDR-Traditionen zurückzuführen.
Zu den Ost-West-Unterschieden zählen folgende Befunde: In den neuen Bundesländern ist der Anteil der Paare mit häufigeren Kontakten insgesamt niedriger als in den alten Bundesländern. Ob dies mit den spezifischen Charakteristika nichtehelicher Lebensgemeinschaften in der DDR zusammenhängt, bleibt unklar und bedarf weiterer Untersuchung. Zudem ist der Kontakt ehelich geborener Kinder zu getrenntlebenden Vätern in den alten Bundesländern intensiver als der Kontakt nichtehelich geborener Kinder zu ihren Vätern. Dies deutet darauf hin, dass die „Kindorientierung“ der Eheschließung in den alten Bundesländern mit einer weit verbreiteten Indifferenz nichtehelicher Partner gegenüber ihren Kindern einhergeht, während in den neuen Bundesländern dieses Gefälle kaum spürbar ist.
InhaltsverzeichnisI Quo vadis familia?.1 Einleitung.2 Anmerkungen zur Sozialgeschichte der Familie.3 Veränderungen im 20. Jahrhundert zur Moderne.4 Familienrelevante Kennziffern im 20. Jahrhundert.5 Aktueller Forschungsstand.Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen zu Kapitel I.Literaturverzeichnis zu Vorwort und Kapitel I.II Familiale Lebensformen im Wandel.1 Einführung.2 Vergleich der Lebensformen in alten und neuen Bundesländern (1988-1994).3 Wechsel zwischen Lebensformen, Persönlichkeit und Beziehungsnetze im Westen.4 Entwicklungsperspektiven von Elternschaft und ehelicher Stabilität in den neuen Bundesländern seit 1989.5 Auszug aus dem Elternhaus — ‘Nesthocker’ und ‘Nestflüchter’.6 Partnerschaften mit getrennten Haushalten.7 Soziale Lage von Kinderlosen.Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen zu Kapitel II.Literaturverzeichnis zu Kapitel II.III Lebensbedingungen von Familien — Chancen und Risiken.2 Datenbasis.3 Lebensbedingungen bei Familiengründung und -erweiterung in Ost und West.4 Sozioökonomische Situation von Familien.5 Erwerbssituation in Familien.6 Berufliche Erstplatzierung und Karriere als Ausdruck privater Lebensform.Anhang: Liste beruflicher Stellungen.Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen zu Kapitel III.Literaturverzeichnis zu Kapitel III.IV Lebenssituation von Kindern.2 Lebenssituation in neuen Bundesländern 1990 und 1994.3 Familien- und Betreuungssituation 1994.4 Wandel im Leben mit Kindern in alten Bund
KlappentextDie Untersuchung befasst sich mit folgenden Hauptfragestellungen: In welchem Maße gelingt - gemessen an den individuellen Entwicklungsverläufen - die Bewältigung wesentlicher Entwicklungsaufgaben und inwieweit entwickeln sich verschiedene Risikoverhaltensweisen, bilden sich verschiedene Risikogruppen heraus? Welche Rolle spielen dabei äußere Entwicklungsbedingungen auf den Ebenen Gesellschaft und soziales Umfeld und deren Wandel im Hinblick auf Unterstützung/Chancen oder Risiken für die Bewältigung der Anforderungen? Wodurch und in welcher Weise verändern sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale - wie Selbstvertrauen, Zukunftsoptimismus, Kontrollüberzeugungen, Wertorientierungen und Lebensziele - als individuelle Bewältigungsressourcen und wie beeinflussen sie ihrerseits die Entstehung von Risikoverhalten?
InhaltsverzeichnisI: Beziehungen in Mehrgenerationenfamilien.- Leben in Mehrgenerationenkonstellationen: Regel- oder Sonderfall?.- Die Anlage der Mehrgenerationenstudie: Theoretische Grundüberlegungen, Hauptfragestellungen und methodische Umsetzung.- Junge Erwachsene im Mehrgenerationenkontext.- Der Einfluß von Kindern und Wohnentfernung auf die Beziehungen zwischen Eltern und Großeltern: Eine Prüfung des quasi-experimentellen Designs der Mehrgenerationenstudie.- Wertwandel und Werttradierung.- II: Leben mit dem Generationenvertrag.- Die Hubers und die Meiers: Einzelfallbetrachtungen von Mehrgenerationenfamilien.- Tauschbeziehungen zwischen Generationen: Kommunikation, Dienstleistungen und finanzielle Untersützung in Dreigenerationenfamilien.- Reziprozität von Eltern-Kind-Beziehungen in Mehrgenerationennetzwerken.- Versorgung von hilfs- und pflegebedürftigen Angehörigen.- Kinderbetreuung zwischen den Generationen.
Walter Bien Vorwort Wie haben junge Leipziger das Erwachsenwerden unter den besonderen Bedin gungen der Wiedervereinigung Deutschlands bewaltigt? Hinweise zu dieser Frage sind mit den Daten der Leipziger Langsschnitte moglich, die vom Zen tralinstitut fur Jugendforschung (ZIJ) in Leipzig zu Zeiten der DDR begon nen und nach der Wiedervereinigung vom Deutschen Jugendinstitut mit freundlicher Forderung des Bundesministeriums fur Familie, Senioren, Frau en und Jugend weitergefuhrt wurden. Der hier vorliegende Reader ist der dritte einer Reihe und gibt einen Uber blick uber die letzten Ergebnisse einer Langsschnittstudie mit ca. 1500 Ju gendlichen der Regionen Leipzig und Grimma, die 1986 durch das Zentralin stitut fur Jugendforschung bei damals 1300 Leipziger Schulerinnen dritter Klassen begonnen wurde. Mit jahrlichen Datenerhebungen wurden die Kin der, spater Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 1997 uber den Umbruch hinweg begleitet. Mit der Fortfuhrung der Studie durch die AuBenstelle des Deutschen Jugendinstituts in Leipzig 1991 wurde der inhaltliche Schwerpunkt auf die Problematik der Lebensbewaltigung Jugendlicher unter dem Aspekt von Risikobewaltigung und Chancennutzung gelegt. Der Reader bezieht sich im wesentlichen auf Daten aus den Jahren 1993 bis 1996."
Gestützt auf die drei Wellen des DJI-Familiensurveys behandelt der Band Fragen des Lebens in Familien als Beziehungsraum. Dieser wird sowohl theoretisch beleuchtet als auch empirisch untersucht an Problemen der innerfamilialen Arbeitsteilung, der Dynamik sozialer Netzwerke im Kontext verschiedener familialer Lebensformen und des Sozialkapitals von Familien in Zeiten des Umbruchs. Weitere Schwerpunkte bilden Hintergründe der Familienauflösung, ein internationaler Vergleich von Stieffamilien und ein nationaler Vergleich der familialen Lage von Personen mit und ohne Migrationshintergrund.
Informationen zum Titel: In der aktuellen Debatte um den Ausbau der öffentlichen Betreuungsangebote für Kinder bleibt die Rolle der Familie als zentraler Akteur oft unscharf. Die bundesweite repräsentative Studie des Deutschen Jugendinstituts zeigt, wie Familien die Herausforderung der Kinderbetreuung heute lösen.