Die Kunst hat nicht nur eine ästhetische, sondern eine damit vielschichtig verwobene politische Dimension, die mit Blick auf die Kulturelle Bildung hochrelevant erscheint. Damit wird nicht nur auf die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen Bezug genommen, sondern auf eine spezifische und dialektische Verbindung der Sphären von Politik und Kultur respektive Kunst. Künstlerische Verfahren sind sowohl Instrumente der Identifizierung politischer Zusammenhänge, als auch ein wirksames Medium der Agitation um demokratische und ästhetische Freiräume zu evozieren. Die 9. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung, die in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung und der Kunsthalle Osnabrück entwickelt und durchgeführt wurde, setzte sich dezidiert und multiperspektivisch mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen Kultureller Bildung und ihren politischen Dimensionen auseinander. Die Referent*innen aus den Feldern von Kunst, Politischer und Kultureller Bildung - deren Beiträge in diesem Tagungsband erstmals publiziert werden - diskutierten Fragen nach den Erwartungen, Versprechungen und nach dem Verhältnis von Kultureller und Politik. Dabei ging es um Grundsätzliches, aber auch um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Praxistransfer.
Andreas Brenne Books






Come Together
Künstlerische Kollaborationen im Kontext der Implementation inklusiver Kompetenzen
Karl May ist präsent! So begeistern die „Winnetou-Filme“ der 1960er Jahre weiterhin Kinder, Jugendliche und Erwachsene; sie sind ein Familienereignis. Auch die Besuchszahlen der im deutschsprachigen Raum aufgeführten „Karl-May-Spiele“ gehen jedes Jahr in die Hunderttausende. Des Weiteren wird das Bild des „Wilden Westens“, des Indianers und der damit verbundenen Begegnung fremder Kulturen vor allem durch die Mayschen Narrationen geprägt – mit allen Ambivalenzen. Diesem Phänomen ging die Osnabrücker Ausstellung „Blutsbrüder – Der Mythos Karl May in Dioramen“ aus dem Jahre 2019 nach, indem sie an verschiedenen Beispielen die mentalitätsgeschichtliche Genese des „Kosmos Karl May“ in seiner Wirkungsästhetik veranschaulichte. Ausgangspunkt waren historische Dioramen und Figurenwelten, die durch unterschiedliche Formate der Medien- und Alltagskultur bis in die jüngste Zeit ergänzt wurden. Dem gegenüber standen Dokumente der deutschen Migrationsgeschichte, Artefakte der indigenen Kulturen sowie Informationen über die Kolonialisierung Nordamerikas. Der vorliegende Band dokumentiert nicht nur bildreich das kulturgeschichtliche Ausstellungsprojekt, sondern publiziert auch die Vorträge einer damit verbundenen interdisziplinäre Ringvorlesung der Universität Osnabrück, in der Expertinnen und Experten der Karl May Forschung, der Amerikanistik, der Literaturwissenschaft, der neuesten Geschichte und der Kunstpädagogik zu Wort kommen.
Wer hat Angst vor Winnetou?
Karl May im Spannungsfeld postkolonialer Diskurse
Ressource Kunst
"Künstlerische Feldforschung" in der Primarstufe
Das Buch untersucht die künstlerische Feldforschung der Hamburger Künstlerin Lilly Fischer und entwickelt ein kunstpädagogisches Modell für die Primarstufe. Es verbindet empirische Erkenntnisse mit bildungstheoretischen Ansätzen und zeigt, wie diese Methode die kindliche Bildung und Lernprozesse fördern kann.
MitEinAnder
Zur Praxis einer partizipatorischen Kunstpädagogik in der Grundschule
- 168 pages
- 6 hours of reading
Was bedeutet es, Gestaltungsprozesse gemeinsam zu initiieren und zu erleben? Ein Einfall wird geteilt, Vorschläge entwickeln sich zu Entwürfen, und alle Beteiligten tragen zu einem Ergebnis bei. Während dies in kreativen Kollektiven selbstverständlich ist, verliert es in pädagogischen Kontexten oft an Bedeutung: Erwachsene bestimmen die Inhalte, Methoden und Ergebnisse kindlicher Kreativität. Doch warum ist das so? Die Beteiligung der Lernenden an der Planung ihres Kunstunterrichts wird in der Alltagsdidaktik kaum ernst genommen, obwohl kindliche Ausdrucksformen eng mit der Kunst und zeitgenössischer künstlerischer Praxis verbunden sind. Es geht nicht um isolierte Ästhetik, sondern um Konzepte, die Lebenswelten analysieren und gestalten. Bildung sollte als Aufforderung zur Selbstbestimmung und zur Entwicklung eigener Fähigkeiten verstanden werden. Eine zeitgemäße Kunstpädagogik fördert diese Fähigkeiten und schafft eine Verbindung zwischen persönlicher Lebensgestaltung und gesellschaftlicher Partizipation. Das Buch zeigt Kriterien und Beispiele für gelingende Partizipation auf und ermutigt dazu, Formate der Mitentscheidung von Kindern als pädagogische Herausforderung zu betrachten. Die Beiträge hinterfragen kritisch die Praxis des Kunstunterrichts in der Grundschule und bieten reflektierte Projektbeispiele zur Veränderung. Wissenschaftler, Künstler, Lehrende und Kinder kommen in diesem Diskurs zu Wort.