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Andreas Pehnke

    Sächsische Reformpädagogik
    Anregungen international verwirklichter Reformpädagogik
    Der Chemnitzer Versuchsschullehrer Fritz Müller (1887 - 1968) und die mehrfache Ausgrenzung seiner Reformpädagogik
    "Ich gehöre in die Partei des Kindes!"
    Reformpädagogik aus Schülersicht
    Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie
    • Reformpädagogik aus Schülersicht

      • 386 pages
      • 14 hours of reading

      Dieses Buch illustriert einen höchst seltenen und komplexen Nachlass erfolgreich verwirklichter Reformpädagogik, der es erlaubt, in detailliertester Form zu rekonstruieren, inwieweit und auf welcher Basiskonkrete Veränderungen in Unterricht und Schulalltag in einer geradezu extremzusammengeSetzten Versuchsschulklasse unter Leitung des offenbar begnadeten Sozial- und Reformpädagogen Fritz Müller (1887-1968) erzielt werden konnten. Es st damals fast alles Denken und Erleben der am zuletzt zehn Jahrgänge übergreifenden koedukativen Schulversuchs beteiligten Schüler(innen) in ihren Seelenbüchern fixiert worden. Die hier präsentierten Dokumente vermitteln einen Hauch der einzigartigen pädagogischen Atmosphäre in der Gruppe Müller; sie sind ermutigende Zeugnisse couragierten Lehrens und Lernens. Neben der moralischen Verpflichtung zur Bewahrung des Andenkens an den unbeugsamen, gesellschaftskritisch denkenden Pädagogen Fritz Müller, der wie zahlreicheseiner Schüler(innen) um Walter Janka (1914-1994) in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Konflikte geriet und ausgegrenzt wurde, hält die hier dargestellte pädagogische Praxis noch heute praxisverändernde Potenzen für eine entwicklungsgerechte und für viele Ideen offene Pädagogik bereit.

      Reformpädagogik aus Schülersicht
    • Fritz Müller war der entschiedenste Sozial- und Reformpädagoge der Chemnitzer Schulreformbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist dennoch der Lehrerschaft seit mehr als fünf Dekaden weitgehend aus dem Gedächtnis entschwunden. Der zur sächsischen Reformpädagogik arbeitende Autor (Greifswald / Chemnitz) bringt nach intensiven Archivstudien (u. a. Fritz-Müller-Nachlass) mit dem liebevoll edierten Band Fritz Müllers bewegtes Leben und produktives Werk wieder ins öffentliche Bewusstsein. Müllers Einfühlsamkeit im menschlichen Umgang, die Kraft seines Denkens und die Vielfalt der Anregungen im pädagogischen Detail, die von ihm ausgingen, sichern ihm eine führende Rolle im Kreis jener, die für eine Verwirklichung demokratischer und humanistischer Momente der Reformpädagogik gelebt und im Zeiten diktatorischer Ausgrenzung gelitten haben

      "Ich gehöre in die Partei des Kindes!"
    • Die Schriftenreihe sucht nach Ansätzen moderner Erlebnispädagogik sowie Entstehungs- bzw. Entwicklungsimpulsen. Sie widmet sich dabei Persönlichkeiten, die durch ihre Arbeit als Vordenker oder Wegbereiter gelten können. Fritz Müller (1887 – 1968) war ein deutscher Sozial- und Reformpädagoge. Er war Lehrer an der Chemnitzer Humboldtversuchsschule, einer reformpädagogischen Hochburg seiner Zeit, wo er koedukativen und jahrgangsübergreifende Unterricht erprobte. Müller wurde von den Nationalsozialisten 1933 entlassen, woraufhin er die nächsten Jahre als Aushilfskraft in unterschiedlichen Bereichen tätig war. Nach dem zweiten Weltkrieg leitete er verschiedene Schulen und organisierte die Neueröffnung der Humboldtversuchsschule mit einer angeschlossener Ganztagesschule und einem Kinderheim. Nach der Abkehr der DDR von der Reformpädagogik war er in Kinderheimen tätig und heilpädagogisch mit behinderten Jugendlichen.

      Der Chemnitzer Versuchsschullehrer Fritz Müller (1887 - 1968) und die mehrfache Ausgrenzung seiner Reformpädagogik
    • Der Band vermittelt Erkenntnisse aus Japan, den Niederlanden, Russland, Ungarn, Tschechien, Spanien, Danemark, Schweden, der Slowakei, der Schweiz und Deutschland zu Modernisierungseffekten von Reform- und Alternativschulen fur das Regelschulwesen. Er gewahrt Einblicke in Arbeitsmethoden und -ergebnisse aus Schulen traditioneller Reformpadagogik sowie reformorientierter Grundschul- und Sekundarschulpraxis an staatlichen Schulen. Er dokumentiert auch Erfahrungen der wissenschaftlichen Begleitung von Schulversuchen und thematisiert Ambivalenzen in der Aufarbeitung der historischen Reformpadagogik."

      Anregungen international verwirklichter Reformpädagogik
    • Der Band beabsichtigt, die Erörterung der Grundfragen einer Bildungsreform möglichst beispielhaft anzuregen. Dazu wird zurückgegriffen auf den reichen Kanon der kritisch gesichteten Erfahrungen im Rahmen typischer reformpädagogischer Modelle. Verantwortliche Referenten sind pädagogische Repräsentanten aus Ost- und Westdeutschland, die vorwiegend über Erfahrungen in beiden Teilen verfügen. Dadurch entsteht eine übergreifende Diskussion, die die Entwicklung gleichermaßen in Ost und West zu vertiefen vermag. Die ursprüngliche Auflage wurde durch eine kritische Bilanz der in den 90er Jahren bislang vertanen Chancen für eine gesamtdeutsche Bildungsreform aktualisiert.

      Die Reform des Bildungswesens im Ost-West-Dialog
    • Der Band vermittelt Erkenntnisse zu Modernisierungseffekten von Reform- und Alternativschulen für das Regelschulwesen (Pehnke), zur Integrationspädagogik zwischen Individualisierung und sozialem Lernen (Preuss-Lausitz) und zur Autonomie der Schule (Tillmann). Er gewährt Einblicke in Jenaplan-, Montessori- und Gesamtschulpädagogik sowie in die Praxis der Leipziger Nachbarschaftsschule, des Chemnitzer Schulmodells, eines Greifswalder Schulprojekts zur Gesundheitserziehung und nicht zuletzt in Beispiele erfolgreich praktizierter wohnortnaher Integration behinderter Kinder in Regelschulen. Er dokumentiert auch Erfahrungen der Reformpädagogik-Rezeption in Tschechien (Rýdl) und Polen (Szymanski).

      Einblicke in reformorientierte Schulpraxis der neuen Bundesländer
    • Willy Steiger schloss 1914 seine Ausbildung als Volksschullehrer ab und meldete sich sofort als Kriegsfreiwilliger. Er diente an der Westfront und überlebte 1915 einen Giftgaseinsatz, wobei er seinen Geruchssinn verlor. 1916 trat er in die Orientarmee ein, wo er als jüngster Offizier deutsche, türkische und arabische Soldaten in moderner Waffentechnologie ausbildete. Zudem wurde er Zeitzeuge des Völkermords an den Armeniern und verfasste darüber den Roman „Soldat Jürgen bei den Türken“ (1928). Nach der Palästinaschlacht geriet er 1918 in britische Kriegsgefangenschaft. In der Weimarer Republik avancierte Steiger zu einem der erfolgreichsten Reformpädagogen und arbeitete an der staatlichen Versuchsschule in Hellerau. Seine Praxisberichte und Publikationen zur Gesundheits- und Technikdidaktik sowie zur Globalisierung erlangten überregionale Bekanntheit. Nebenbei war er Lektor beim Carl Reissner Verlag. Trotz der Zwangsversetzung durch die Nationalsozialisten blieb seine Unterstützung für verfolgte jüdische Autoren unentdeckt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte er erneut in Hellerau und setzte sich für eine unvoreingenommene Reformpädagogik ein. Sein Hauptwerk „S’ blaue Nest“ (1925) erlebte posthum durch Reprints 1977 und 1978 eine Wertschätzung, doch Steigers Name bleibt in aktuellen Nachschlagewerken zur Reformpädagogik leider unerwähnt.

      Willy Steiger (1894–1976)