2014 nahm Martin Schmidl als Gesichtszeichner bei der Konferenz „Postwar“ im Haus der Kunst teil. Er porträtierte sämtliche Vortragenden und erfasste die Reden nahezu komplett per Handschrift.
Martin Schmidl Books






Die Zeichnungen in diesem Buch dokumentieren über mehrere Jahre Vorträge, die sich thematisch entlang der Arbeits- und Interessensgebiete von Martin Schmidl bewegen. Dabei finden sich Schwerpunkte in der Kunst und der deutschen Erinnerungsdebatte neben diversen politischen und wissenschaftlichen Themenbereichen. Seine Arbeitsmethode bewegt sich zwischen skizzenhaften Kürzeln und ausgearbeiteten Zeichnungen und umfasst sowohl dokumentarische als auch karikierende Elemente. Dabei behandeln die Zeichnungen einerseits die Frage nach einem zeitgenössischen Format des Portraits als auch die nach dem Vortrag als archetypischer Art der Vermittlung von Botschaften. Der Titel “Common Design” (den man als “Gemeinsamer Plan” übersetzen könnte) wurde urprünglich zur Erfassung von Kriegsverbrechen entwickelt und wird hier mit der Vielstimmigkeit und unterschiedlichen Auslegung der vorgetragenen Themen konfrontiert. Buch ist vom Künstler signiert und nummeriert
Es ist ein Lehrbuch für das gegenständliche Zeichnen für Laien und Profis. Anschaulich stellt Schmidl Malweise, Techniken und Anwendungen vor von der Skizze bis hin zu komplexen zeichnerischen Projekten. Der Autor gibt keinen guten Ratschläge, sondern seine Zeichnungen und kurzen Texte zielen ganz auf die Neugier des Lernens.
Nach Uni-ball Eye Mitsubishi 1 – der Reihentitel ist dem gleichnamigen Tuschestift entliehen – erscheint jetzt der Band 2 des kongenialen, eigenwilligen Zeichners: Die DIN-A4-großen Blätter operieren sowohl mit Methoden der Dokumentation als auch der Karikatur. Den Großteil kann man dem Genre Porträt zuordnen. Die Identität der Abgebildeten erschließt sich über einen Index am Ende des Buches, etwa Senta Berger, Mathias Döpfner, Marina Berlusconi oder Hubert Fichte.
Der Boom des Ausstellungswesens und die Profilierung seiner Protagonist*innen ziehen sowohl Aufmerksamkeit als auch Kritik auf sich. Freie und institutionelle Ausstellungen sind Orte der Begegnung und Repräsentation, an denen wichtige Diskurse verhandelt werden. Die explosionsartige Zunahme an Ausstellungen und Kunstinstitutionen wird oft als inszeniertes Spektakel wahrgenommen, während der Begriff „Kuratieren“ sich als Modebegriff in verschiedenen Disziplinen etabliert hat. Die Bedeutung von Ausstellungen liegt jedoch in ihrer Relevanz für künstlerische Theorie und Praxis sowie in ihren gesellschafts- und kulturpolitischen Potenzialen: Sie aktivieren das Publikum und bilden (Gegen-)Öffentlichkeiten, ermöglichen multidirektionale Erinnerungsformen und fördern die kritische Reflexion von Ereignissen. Trotz des breiten Forschungsinteresses fehlt es an einem umfassenden Instrumentarium zur Erfassung der Komplexität dieses Phänomens. Martin Schmidl nähert sich dem Format Ausstellung multiperspektivisch und erweitert traditionelle Beschreibungsmodelle um Parameter aus anderen Kritikkulturen wie Architektur und Literatur. Anhand ausgewählter Beispiele entwickelt er Fragen und Kriterien zur Interpretation der Gestaltung und Geschichte von Ausstellungen, beschreibt spezifische Atmosphären und Materialien und bietet eine systematische Kritik des Status quo. Abschließend wagt er einen spekulativen Ausblick auf die Zukunft des Genres und