Vor 30 Jahren war die Erlebnispädagogik unbequem, wild, unorthodox, kreativ und chaotisch – und im deutschsprachigen Raum in der Phase des Wachstums befindlich. Die Erlebnispädagogik hat sich ständig weiterentwickelt, professionalisiert, etabliert, aber auch Normierung und Standardisierung haben Einzug gehalten. Nun ist die Frage: quo vadis, Erlebnispädagogik? Wie sollen sich die nächsten Jahre gestalten? Was soll, darf oder muss sich verändern? Was nicht? Was ist aus der ungezähmten Seite der Erlebnispädagogik geworden, ihrem kritischen Potenzial, ihrem Mut zum Wagnis und zum Abenteuer? Welche positiven Entwicklungen der letzten 30 Jahre sollen weiter verfolgt werden? Wer oder was verleiht der Erlebnispädagogik heutzutage eigentlich Flügel? Sind wir schon auf einem Wachstumsplateau angekommen? Was ist der Preis für die Anpassung an die gesellschaftlichen Verhältnisse, der die Erlebnispädagogik in all den Jahren unterworfen war? Lebt sie in „abenteuerlicher Anpassung“ oder „angepasstem Abenteuer“? Gibt es noch Wachstums- und Entwicklungspotenzial? Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes haben darauf Antworten gesucht! Sie halten Rückblick, bestimmen Standorte und regen zur Diskussion an. Sie schaffen Raum, einen Blick in die Zukunft zu wagen, wie die Erlebnispädagogik in 30 Jahren aussehen könnte, mit neuen Ideen, neuen Berufs und Handlungsfeldern sowie neuen Zielgruppen.
Alex Ferstl Books





Bewegende Wege! Kurze und lange! Einsame Wege! Massen-„Bewegung“! Politische und persönliche „Beweg“-Gründe! Junge und alte „Bewegte“! Auf bewegenden Wegen unterwegs sein! Vom Kind zum Erwachsenen! Aus der Geborgenheit ins Ungewisse! Aus der Schule in den Beruf! Aus dem Alleinsein in die Partnerschaft! Erlebnispädagogik und Outdoor-Training, handlungs- und bewegungsorientiertes Lehren und Lernen bringen Menschen auf den Weg und versuchen zu bewegen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Situationen im erlebnispädagogischen Kontext lassen Wege konkret werden, reale Wege werden zum Sinnbild innerer Wege, was sich z. B. im Erstarken der Pilgerbewegung widerspiegelt. Menschen auf diesen Wegen verantwortlich zu leiten und zu führen, kommt in der Erlebnispädagogik ein hoher Stellenwert zu. Dies beginnt bei der Verantwortung für die Herausforderung des realen Wegs, sei es die Trekking-Tour durch Lappland oder die Radtour durch Rumänien oder die Sportkletterroute. Es folgt die Gestaltung des Erlebnis- und Erfahrungsprozesses, die abschließend in die Bearbeitung der inneren Bewegung einmündet, die das Erlebnis beim Menschen ausgelöst hat. In diesem Buch werden Beispiele für bewegende Wege beschritten. Es wird der Frage nachgegangen, wie bewegende Wege gestaltet und begleitet werden können und aufgezeigt, wie sich die Erlebnispädagogik weiter auf „bewegende Wege“ einlassen kann.
Verantwortung übernehmen in einer zunehmend globalisierten Gesellschaft ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Die oftmals ebenso komplexen wie komplizierten An- und Herausforderungen in unserer Gesellschaft erfordern Menschen, die bereit und in der Lage sind, sich diesen Aufgaben zu stellen – Verantwortung zu übernehmen. Können Angebote und Methoden des Erfahrungslernens, der Erlebnispädagogik und des Outdoor-Trainings einen Beitrag zur Verantwortung für die Zukunft leisten? Der vorliegende Band geht dieser Frage detailliert nach. Aus dem Inhalt: Erwachsenenbildung in Betrieben und Studiengängen Bildungsangebote für Auszubildende Intensive Naturerfahrungen Therapieangebote im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen Sucht- und Sozialtherapie Erlebnispädagogik und Behindertenarbeit Angebote für Schülerinnen und Schüler Historische Darstellung der erlebnispädagogischen Entwicklungen
Zu Beginn des neuen Jahrtausends steht die Gesellschaft vor tiefgreifenden Veränderungen, die kreative Konzepte und neue Lernwege hervorbringen. Die Erlebnispädagogik reagiert auf diese Herausforderungen, indem sie sich von einer reinen Fokussierung auf natursportliche Aktivitäten hin zu einer Auseinandersetzung mit persönlichkeitsbildenden Aspekten entwickelt. Die Diskussion um die Wirksamkeit ist nicht mehr von einem Rechtfertigungsdrang geprägt; stattdessen nimmt die Erlebnispädagogik ihren eigenen Anspruch ernst und unterwirft ihre Aktivitäten anerkannten Qualitätsstandards. Zudem wird die erlebnispädagogische Arbeit zunehmend durch moderne lernpsychologische Theorien und Erkenntnisse aus der Hirnforschung unterstützt, was ihre erziehungswissenschaftliche Verankerung in Forschung und Lehre stärkt. Der vorliegende Band gliedert sich in drei Abschnitte: Im ersten Abschnitt „wirksam lernen“ wird der Lernprozess in der erlebnispädagogischen Arbeit und dessen Wirksamkeit thematisiert. Der zweite Abschnitt „weiter bilden“ beleuchtet die Aspekte der Weiterbildung, während im dritten Abschnitt „weiser werden“ sowohl theoretische Aspekte als auch Randbereiche der Erlebnispädagogik behandelt werden.