Aus der Reihe: Philosophie jetzt! Mit Fichte und Hegel bildete Schelling, in dem sein Freund und Förderer Goethe den einzigen interessanten Philosophen seiner Zeit sah, den Kern des deutschen Idealismus. Der Rückblick spannt einen Bogen vom gefeierten genialischen Frühwerk, in dem der junge Schelling vor einer »verblüfften Öffentlichkeit eine Himmelsreise der spekulativen Vernunft vollführte«, hin zum seinerzeit unverstandenen und wenig rezipierten Spätwerk, das »der Nachwelt eine Idee vom Preis der Reife« vermittelt (Peter Sloterdijk). Michaela Boenke führt in Leben und Denken Schellings ein, dessen philosophisches Werk »den Widerspruch zum Thema hat und ihn unter verschiedenen Aspekten entfaltet: als Frage nach dem Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit, von Natur und Geist, von Geschichte und Vernunft, von Wirklichkeit und Reflexion«, und das diesen Widerspruch »zum Strukturgesetz der Philosophie selbst erhoben hat«. Zu lesen sind u. a. Auszüge aus folgenden Werken: ›System des transzendentalen Idealismus‹, ›Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie‹, ›Philosophie der Kunst‹, ›Philosophie und Religion‹, ›Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit‹, ›Philosophie der Offenbarung‹ sowie entlegene Schriften und Briefe.
Michaela Boenke Books



Transformation des Realitätsbegriffs
Untersuchungen zur frühen Philosophie Schellings im Ausgang von Kant
Kant‹s critique of reason is seen as the original reference point of Schelling‹s early philosophy. It is shown that Schelling endeavored to develop a theory of reason which has knowledge of the world and which should explain the relationship between thought and reality without the postulates of the Dinge an sich (things-in-themselves). In the first part, the basic positions of Kant‹s theoretical philosophy are established from the central standpoint of securing objectivity. In the second part, the early writings are reconstructed as a systematic and largely consistent development of Schelling‹s thinking from a distinct perspective which supersedes Kant.
In diesem Buch geht es um Theorien der Naturphilosophie, Physiologie und Psychologie im Vorfeld von Descartes. Ausgehend von der Kritik des Aristotelikers Pomponazzi am Platonismus des Ficino und basierend auf einer Darstellung medizinhistorischer Entwicklungen, wird die Verschärfung des metaphysikkritischen Ansatzes bei Girolamo Fracastoro und Bernardino Telesio verfolgt, der die tradierte Lehre von der Seele eliminierte und durch das stoisch-medizinische Konzept des im Gehirn residierenden spiritus ersetzte. Diese materialistische Naturtheorie und Psychologie wurde von Tommaso Campanella durch eine neuartige, aus dem Skeptizismus erwachsene Metaphysik überformt, die Descartes´ Beweis der res cogitans aus dem Zweifel vorweggenommen hat. Descartes´ Philosophie des cogito und seine Physio-Psychologie werden in ihrer Abhängigkeit von und Kritik an den damals fortschrittlichsten Theorien der Physio-Psychologie bedacht.