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Oliver Pfohlmann

    Kleines Lexikon der Literaturkritik
    "Eine finster drohende und lockende Nachbarmacht"?
    Literaturkritik und literarische Wertung
    Robert Musil
    • Robert Musil war Ingenieur, Experimentalpsychologe und Offizier im Ersten Weltkrieg und schrieb den Jahrhundertroman «Der Mann ohne Eigenschaften». Als er am 15. April 1942 im Schweizer Exil starb, war er verarmt und vergessen; heute ist seine Bedeutung unbestritten. Musil führte die Literatur in das Zeitalter Sigmund Freuds und Albert Einsteins, seine Werke bieten «lockende Vorbilder, wie man Mensch sein kann», so Musil selbst in einem Essay.

      Robert Musil
    • Dieser Band führt Schüler prägnant und verständlich in die Wertung von Literatur sowie die Vermittlung von Literatur in den Massenmedien durch professionelle Literaturkritik ein. Die Geschichte der Literaturkritik, Textformen und Rezensionstypen werden behandelt. Ein Kapitel bietet Einblicke in den Literaturbetrieb, während die Rezeption von Literatur im Deutschunterricht der Oberstufe zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zudem wird die praktische Analyse von Literaturkritiken aus Tages-, Wochen- und Fachzeitschriften thematisiert. Schüler können anhand ausgewählter Textkritiken ihre Analysefähigkeiten üben und ihre Ergebnisse mit Lösungen vergleichen. Wichtige Themen umfassen: literarische Wertung und deren Grundprinzipien, literarische Wertmaßstäbe, Zensur, Kanon und Literaturgeschichtsschreibung. Die Literaturkritik wird hinsichtlich ihrer Definition, Formen und ihrer Rolle im Literaturbetrieb untersucht. Exemplarische Analysen literaturkritischer Texte werden vorgestellt, einschließlich Musteranalysen zu Werken von Arno Holz, Heinrich Mann und Christa Wolf. Der Anhang enthält Kritiken und Textsammlungen, die verschiedene Perspektiven auf den deutschen Literaturbetrieb bieten, darunter Nachrufe und Essays zu aktuellen literarischen Themen und Debatten.

      Literaturkritik und literarische Wertung
    • "Eine finster drohende und lockende Nachbarmacht"?

      Untersuchungen zu psychoanalytischen Literaturdeutungen am Beispiel von Robert Musil

      In der Reihe erscheinen seit 1971 Beiträge zu den Schriften Robert Musils. Begründet durch Karl Dinklage und viele Jahre fortgeführt durch Josef Strutz werden die „Musil-Studien“ heute von Christoph Hoffmann (Luzern), Alexander Honold (Basel), Birgit Nübel (Hannover) und Norbert Christian Wolf (Wien) herausgegeben. Die inzwischen über 40 Bände stellen den Dichter und Essayisten Musil in den Mittelpunkt, erschließen einzelne literarische Texte und diskutieren seine wissenschaftlichen und journalistischen Arbeiten. In der Reihe sind Monographien führender Musilforscherinnen und -forscher, wichtige akademische Qualifikationsschriften und wegweisende Konferenzbände erschienen. Am Anfang standen editionsphilologische Studien, Interpretationen einzelner Werkkomplexe und breiter literarhistorische Kontextualisierungen im Vordergrund. Seit den 1990er Jahren finden wissenschaftshistorische und kulturwissenschaftliche Rückbezüge zunehmende Aufmerksamkeit. In den „Musil-Studien“ können Monographien, Sammelbände und Editionsprojekte aufgenommen werden, die sich an Forschende, Lehrende und eine interessierte Öffentlichkeit wenden. Erwünscht sind auch Beiträge, die das Werk Robert Musils in größere Konstellationen und Zusammenhänge einordnen. Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch.

      "Eine finster drohende und lockende Nachbarmacht"?
    • Was hat ein Rezensent mit einem Schleusenwärter zu tun? Was sind „Druckfahnen“? Woher stammt der zweifelhafte Ehrentitel „Literaturpapst“? Und warum feiert heute die im 18. Jahrhundert beliebte Form der „Selbstrezension“ fröhliche Urständ? Das Lexikon informiert über Begriffe aus der Theorie der Kritik und aus ihrer Praxis („Freiexemplar“, „Honorar“), aus ihrer Geschichte („Nachtkritik“, „unterm Strich“), ihren Medien („Fernsehen“, „Internet“) und ihren Formen und Textsorten („Essay“, „offener Brief“). Ausdrücke des Journalismus („Aufhänger“, „freier Mitarbeiter“), der Literatur- und Medientheorie („Gatekeeper“, „Kanon“) und der Buchbranche („Pressemappe“, „Waschzettel“) finden ebenso Berücksichtigung wie der „Ingeborg-Bachmann-Preis“, das „Literarische Quartett“ oder der oft beschworene „Tod der Kritik“. Deutlich wird dabei nicht zuletzt, wie lebendig Literaturkritik nach wie vor ist.

      Kleines Lexikon der Literaturkritik