Experimentelle Psychotherapiewissenschaft
Das Methodenprogramm der Wiener Therapieschulenforschung






Das Methodenprogramm der Wiener Therapieschulenforschung
Radikalkreatives Forschen im Dienste der akademischen Psychotherapie
Entwicklung einer textanalytischen Grundlagenforschung in der Psychotherapiewissenschaft
Der Grundlagenanalytische Ansatz des Therapieschulendialogs (TSD) bietet der Psychotherapie eine moderne theoretische Basis, die die Wissenschaftlichkeit des Fachgebiets stärkt. Durch die Diskussion dieser Grundlagen wird eine zeitgemäße Interpretation entwickelt, die Psychotherapeuten ermöglicht, ihre Methodik überzeugend zu vertreten. Zudem wird das textanalytische Verfahren der "Experimentellen Trans-Kontextualisation" (ExTK) als innovatives Forschungsinstrument vorgestellt, das gezielte wissenschaftliche Programme zur Interdisziplinarität und Theorien-Integration methodisch angeht.
Die Beiträge aus dem Umfeld des Konstruktiven Realismus (CR) stammen aus der innovativen Psychotherapie-Wissenschaft, der neurokritischen Körper-Geist-Debatte und der komparativen Philosophie. Mit der Kombination von philosophischen und einzelwissenschaftlichen Texten offeriert das Buch dreierlei: einen wertvollen Überblick über Anwendungsmöglichkeiten konstruktiv-realistischer Prinzipien in unterschiedlichen Forschungszusammenhängen, vertiefte Einblicke in die charakteristischen Argumentationsstrukturen des Konstruktivismus Wienerischer Prägung (CR) im Kontrast zu epistemologischen Alternativen sowie einen Eindruck von aktuellen Tendenzen der kritischen Auseinandersetzung mit wissenschaftskulturellen Zeiterscheinungen.
Ein konstruktivistischer Blick auf Struktur und Reflexionspotential einer polymorphen Kontextualisations-Technik
Im Verlauf des vorigen Jahrhunderts haben analytische Philosophen der Psychoanalyse Unwissenschaftlichkeit oder Pseudowissenschaftlichkeit vorgeworfen. Mit dem Constructivistic Turn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es dann in weiten Bereichen der Wissenschaftstheorie zu einer radikalen Wende im philosophischen Grundverständnis von Wissenschaft. Wie diese Studie zeigt, bewirkt eine dermaßen revolutionäre Änderung der wissenschaftstheoretischen Blickrichtung nun auch eine Neuinterpretation des psychoanalytischen Wissenschaftshandelns: Nicht nur, dass in konstruktivistischer Perspektive der Wissenschaftsstatus der Psychoanalyse außer Frage steht, darüber hinaus entpuppt sich jetzt die verfahrenspluralistische Kontextualisations-Technik Psychoanalytik sowohl in forschungsstruktureller, als auch in reflexionsmethodologischer Hinsicht als Muster- und Vorbilddisziplin für die gesamte Wissenschaftsgeneration des 21. Jahrhunderts. Mit diesen epistemologischen Einsichten und Erkenntnissen liefert das Buch einen brisanten Beitrag zur Grundlagendiskussion in Psychoanalyse und Psychotherapie.