Gerd Mentgen Books



Das Buch versteht sich als erster Teil einer geplanten Serie von Ergänzungen zur 1991 von der Gemeinde Neumagen-Dhron herausgegebenen Ortschronik. Einige der bei der Arbeit an letzterer benutzten Quellen und Darstellungen werden hier in voller Länge publiziert, so dass nun z. B. auch die Dhroner Schulchronik komplett studiert werden kann. Daneben finden sich in dem Band u. a. ein schwer zugänglicher Überblicksaufsatz des Neumagener Gelehrten Heinrich Milz über die Ortsgeschichte, die kommentierte Edition einer bemerkenswerten spätmittelalterlichen Urkunde über einen angeblichen Raub von Schafen in Neumagen, die spannenden Erlebnisse des ältesten Dhroner Bürgers Paul Stadtfeld im Reichsarbeitsdienst und im Zweiten Weltkrieg sowie die über 100 Seiten umfassenden pointierten Erinnerungen des Oberstudiendirektors Klaus Wessels an die Jahre 1943 bis 1950, die er kriegsbedingt mit seiner Familie in Neumagen verbracht hat.
Die Darstellung befasst sich mit mittelalterlicher Astrologie im Kontext internationaler und höfischer Öffentlichkeit. Es wird die geschichtsrelevante Wirkmächtigkeit der Sterndeutung zwischen Alltagsbegleitung, Publikumssensation und Geheimwissenschaft analysiert sowie Faktoren ihrer öffentlichen Kommunikation vor und nach der Erfindung des Buchdrucks aufgezeigt. Im ersten Teil wird die berühmte astrologische Vorhersage, bekannt als Toledobrief, untersucht, die im späten 12. Jahrhundert weltweite Resonanz fand. Ursprünglich auf das Jahr 1186 ausgerichtet, wurde diese Vorhersage bis ins frühe 16. Jahrhundert häufig modifiziert und versetzte viele Menschen in Angst und Schrecken. Die Geschichte des Toledobriefs wird hier umfassend behandelt und mündet in die europäische Sintflutdebatte von 1524, die von Astrologen angeheizt wurde. Im zweiten Teil wird das Thema der Hofastrologen erstmals in einem kulturhistorischen Ansatz behandelt, der über das Reich hinausgeht. Der Bogen spannt sich von der Astrologie in islamischen Reichen bis zu prominenten Astrologen des späten Mittelalters wie Johannes Lichtenberger. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Stadtöffentlichkeit und deren Konfrontation mit astrologischer Zukunftsdeutung, insbesondere nach der Erfindung des Buchdrucks. Ein ausführliches Register berücksichtigt relevante Personen, Orte und Themen.