Das Instrument der Europäischen Charta der kommunalen Selbstverwaltung hat den Durchbruch auch im wissenschaftlichen Interesse gebracht. Mit der Öffnung nach Osten ist es an der Zeit, den Siegeszug der Europäischen Kommunalcharta auch in die mittel- und osteuropäischen Staaten zu verfolgen und in den Kontext der Entwicklung moderner Demokratien zu stellen. Wissenschaftler und an der Entwicklung maßgeblich beteiligte Experten verfolgen Entstehung und Bedeutung der EKC unter besonderer Berücksichtigung ihrer Rezeption in den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas (U. Bohner), sie verfolgen Struktur und Umsetzung dieser Charta in den Mitgliedstaaten des Europarates und die Kontrolle durch den Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (G. Engel), sie stellen Überlegungen zur Einbindung dieser Charta in eine zukünftig europäische Verfassung dar (H. Neuhofer) und betrachten schließlich beispielhaft für die russische Föderation die Umsetzung der Charta in diesem für den Osten maßgeblichen Bereich (F.-L. Knemeyer). Abgeschlossen wird der Band durch eine weltweite Öffnung des Blicks unter dem Aspekt der Globalisierung lokaler Demokratie. Entwicklung und Debatte um eine Weltcharta der lokalen Selbstverwaltung der UNO werden dargestellt und untersucht (H. Hoffschulte), um schließlich die Vorbildfunktion der EKC für eine Weltcharta der kommunalen Selbstverwaltung zu bestimmen (M. W. Schneider).
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Europa programmatisch auf das Bauprinzip eines Europa der Regionen zu stützen, Einheit und Vielfalt einem europäischen Zentralismus entgegenzusetzen, ist langsam zum beherrschenden Grundtenor in der Diskussion um eine politische Union geworden. Mit der Verankerung des Subsidiaritätsprinzips im Vertrag von Maastricht wurde eine maßgebliche Zwischenstation erreicht, die zu Bestandsaufnahme und Perspektive gleichermaßen Anlaß gibt. Bestandsaufnahme, Analyse und Perspektive von Bauprinzipien und Programmen werden wissenschaftlich in den sechs Kapiteln des ersten Teils (Knemeyer) und politisch in weiteren fünf Kapiteln des zweiten Teils durch kompetente Repräsentanten verschiedener Europa-Ebenen und Institutionen (Böhm, Goppel, Klepsch/Schleicher, Schmidhuber, Hoffschulte, Lotter) erarbeitet. Der dritte Teil der Publikation enthält Zusammenfassung und Ausblick (Knemeyer). Abgeschlossen wird das Werk mit einem Quellenanhang. Die Aufnahme einer Untersuchung des Themas Europa der Regionen in eine kommunalwissenschaftliche Reihe dokumentiert das Verständnis der Kommunen als unverzichtbare Bausteine im Europa der Regionen.