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Franz Josef Arlinghaus

    Zwischen Notiz und Bilanz
    Rang oder Ranking?
    • Rang oder Ranking?

      Dynamiken und Grenzen des Vergleichs in der Vormoderne

      Ob bei Länderrankings oder bei Internetportalen zur Buchung einer Flugreise: Das Vergleichen kann in der Gegenwart als allgegenwärtiges Phänomen betrachtet werden. Die Ständegesellschaft des Mittelalters und der Frühen Neuzeit scheint, da Rangstufen für sie kennzeichnend sind, ebenfalls geradezu auf Vergleichen abonniert gewesen zu sein. Allerdings, und das zeigen die Beiträge des vorliegenden Bandes deutlich, bedarf es einer konsequenten Historisierung des Vergleichens. Denn durch den anderen Gesellschaftsaufbau gab es nicht die Lizenz, (fast) alles mit allem vergleichen zu können. Zudem nahm der Vergleich selbst oft andere Formen an als heute. So stellten gerade in der Ranggesellschaft Rankings eine Seltenheit dar. Die Beiträge behandeln unterschiedliche Felder der vormodernen Gesellschaft. Der Vergleich verschiedener Kulturen in der Frühen Neuzeit (Persien, Russland) sind ebenso Thema wie Rangeinstufungen im spätmittelalterlichen Hochadel. Kann so auch kein - gar nicht zu erreichender - enzyklopädischer Überblick geboten werden, so werden doch zentrale Bereiche des gesellschaftlichen Lebens der Vormoderne in den Blick genommen.

      Rang oder Ranking?
    • Im 14. Jahrhundert wurden in Italien Buchhaltungsmethoden entwickelt, die auch heute noch die Basis des modernen Rechnungswesens bilden. Der Antrieb für diese Entwicklung wird in der Regel in einer ‘kapitalistischen’ Geisteshaltung gesehen, wie sie sich im Italien der Frührenaissance ausformte. Dagegen begreift diese Arbeit die Buchführung als eine Form der Informationsverarbeitung, die im kulturellen Kontext mittelalterlichen Schriftgebrauchs immer komplexere Strukturen ausbildete. Die Analyse der Bücher einer 1367 gegründeten Handelsgesellschaft macht deutlich, daß aufgrund der relativen Starrheit schriftlicher Datenspeicherung eine den Vorgaben des Mediums ‘Schrift’ folgende Bearbeitung der Notizen unumgänglich war. Die diesem Prozeß innewohnende Eigendynamik ist als das entscheidende Element bei der Herausbildung elaborierter Buchführungstechniken zu betrachten. Zugleich können bestimmte kaufmännische Denkweisen als Folge dieses Umgangs mit ‘Schrift’ interpretiert werden. With an English abstract. Con un riassunto italiano.

      Zwischen Notiz und Bilanz