Dieses Buch ist aus einer jahrelangen Beschäftigung mit der Thematik durch Literaturstudium und übendes Beobachten der Natur im Jahreslauf hervorgegangen. Sein Anliegen ist, die christlichen Jahresfeste mit dem Jahreskreislauf der Natur in Verbindung zu bringen beziehungsweise auch umgekehrt den Jahresgang der Natur mit dem christlichen Impuls der Jahreszeitenfeste zu verflechten, um auf diese Weise zu einer christlichen Spiritualisierung der Naturanschauung beizutragen. Die Kapitel lehnen sich eng an die Jahreszeiten-Betrachtungen Rudolf Steiners an. Das möge nicht als Hindernis aufgefasst werden. Denn: zum einen gehen die Bezüge aus den Texten deutlich hervor, zum anderen mag dadurch eine weitere Anregung zu einer eigenen vertiefenden Auseinandersetzung mit der Jahreslaufthematik gegeben sein.
Hans Christian Zehnter Books





Fliegende Vögel geraten – ziehen sie von uns davon in die Ferne – alsbald in Fluchtpunktperspektive. Sie werden zum Fokus in der weiten Ferne, bis sich schließlich auch dieser Punkt dem Sichtbaren entzieht. Genauso unvermittelt – wie aus dem Nichts – tauchen sie auch häufig wieder auf, diese Mittler zweier Welten. Sie bewegen sich an der Horizontebene, die das Himmlische mit dem Irdischen verbindet.
Warum singen Vögel? Die Frage beantwortet die moderne Verhaltensforschung nüchtern und zweckmäßig: Der Vogel singt, um ein Weibchen zu erwerben oder ein Territorium abzustecken – all dies, um einen Fitnessvorteil gegenüber seinen Konkurrenten zu erlangen. Hans-Christian Zehnter hinterfragt die heute üblichen Erklärungsmuster, die primär Zweckbestimmung einer Handlung ausgehen. Um dem «Warum» des Vogelgesanges zweckfrei auf die Spur kommen zu können, erweist sich die Frage «Was macht den Vogel aus, dass er singt?» als vielversprechender. Der Band zeigt eine reiche Palette anschaulicher Phänomene aus der Vogelbiologie, um die Natur des Singvogels so zu ergründen, dass verständlich wird, was ihn zum Singen bringt: das Erhobensein in eine zum Singen anregende Sphäre.
'Anhand konkreter Beobachtungen, Gedanken und Erlebnissen werden wir eingeladen, mit jedem Monat eine besondere Begegnung zu haben, so, dass die äußeren Naturphänomene, Bäume, Blumen, Vögel atmosphärische Bedingungen usw. in der Seele ganz bestimmte Stimmungen hervorrufen. Andacht zum Kleinen könnte man diese zwölf Betrachtungen nennen, die anleiten, im Miterleben des Naturgeschehens um uns herum den inneren Seeelenraum zu bereichern.' Heinz Zimmermann