Die Studie untersucht die Auswirkungen des Tarifkompromisses von 1984 in der Metall- und Druckindustrie auf die Arbeitszeitgestaltung und deren soziokulturelle Rahmenbedingungen. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Problemfelder, die bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auftreten. Besonders betont wird die Rolle der Arbeitszeitgestaltung als entscheidender Faktor für die Implementierung familienfreundlicher Maßnahmen. Die Analyse zeigt, wie betriebliche Arbeitszeitregelungen entscheidend dazu beitragen können, berufliche und familiäre Anforderungen in Einklang zu bringen.
Arbeitszeitpolitik und -gestaltung haben seit dem Tarifkompromiss 1984 in der Metall- und Elektroindustrie an Bedeutung gewonnen. Die Forderungen nach flexiblerer Arbeitszeit sind sowohl aus der Globalisierungsdiskussion als auch aus beschäftigungspolitischen Gründen gestiegen. Die Diskussion ist geprägt von gegensätzlichen Interessen: Auf der Beschäftigtenseite steht die Zeitsouveränität im Vordergrund, während Arbeitgeber die betriebswirtschaftlichen Aspekte betonen, um die Arbeitszeit an den tatsächlichen Arbeitsanfall anzupassen. Diese Entwicklung führte zu einer Abnahme der Allgemeingültigkeit des Normalarbeitsverhältnisses und einer kontinuierlichen Zunahme flexibler Arbeitszeitmodelle, die in Lage, Länge und Verteilung variieren. Tarifverhandlungen zeigen, dass die Flexibilisierung und die Verlagerung der Tarifpolitik auf betriebliche Ebene an Bedeutung gewonnen haben, wobei die IG Metall an Einfluss verloren hat. Ziel der Dissertation war es, durch eine empirisch-historische Untersuchung die Einstellungen und Strategien von Gesamtmetall und IG Metall zu analysieren und die Gestaltungsspielräume flexibler Arbeitszeitmodelle sowie deren Defizite herauszuarbeiten. Die Untersuchung basierte auf Dokumentenanalyse und Befragungen der Beschäftigten. Die zentrale Frage war, ob es den Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften gelang, die Erfordernisse der Betriebe mit den Belangen der Beschäftigten in Einklang zu bringen, und unt