Der Erdbebenkatalog für Deutschland und Randgebiete von 800 bis 2008 umfasst etwa 12.700 Erdbeben mit ML≥2.0 im Gebiet zwischen 47°N-56°N und 5°E-16°E. Er wurde 1986 erstmals digital veröffentlicht und enthielt damals rund 1.890 Erdbeben, hauptsächlich aus der Bundesrepublik Deutschland, für den Zeitraum von 1000 bis 1981. Seitdem wurde der Katalog kontinuierlich erweitert, aktualisiert und an den neuesten Stand der historischen Erdbebenforschung angepasst. 1991 wurde der Katalog für das Gebiet der DDR integriert. In den letzten Jahren fand ein Abgleich mit den Katalogen der Nachbarländer, insbesondere der Schweiz und Österreich, statt. Die Daten zu den Schwarmbeben im Vogtland wurden vereinheitlicht und korrigiert. Zudem wurde eine Neubewertung der Beben im Oberrheingraben basierend auf jahrelangen seismischen Überwachungen durchgeführt. Die Momentmagnitude wurde als neuer Parameter aufgenommen. Aufgrund der hohen Anzahl sind hier nur Erdbeben ab Intensität IV oder ML=3.0 aufgeführt. Anhänge enthalten ausführliche Referenzen, Listen gelöschter Beben sowie solcher mit signifikant veränderten Parametern, die nachvollziehbar dokumentiert sind. Eine Zusammenstellung empirischer Beziehungen unterstützt Nutzer bei der Anwendung des Katalogs. Die beiliegende CD enthält den vollständigen Katalog, Formatbeschreibungen und Computerprogramme zur einfachen Nutzung. Ein weiteres Programm ermöglicht die Einordnung von Epizentren in ihre ge
Günter Leydecker Books


Die Erstellung ingenieurseismologischer Gutachten für Standorte mit erhöhtem Sekundärrisiko ist nicht normiert. Für kerntechnische Anlagen in Deutschland bildet das Regelwerk KTA 2201 Teil 1 die Grundlage solcher Gutachten. In diesem Aufsatz werden unsere Überlegungen und Erkenntnisse aus der Praxis beim Anfertigen dieser Gutachten dargestellt. Die entsprechenden Anforderungen aus KTA 2201 Teil 1 sowie Vorschläge einer Arbeitsgruppe der Reaktorsicherheitskommission (RSK) werden in den jeweiligen Kapiteln behandelt. Neben der erforderlichen deterministischen Abschätzung des Bemessungserdbebens wird auch die probabilistische Bestimmung gemäß dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik erläutert. Für jeden Standort sind das Bemessungserdbeben mit seiner Überschreitungswahrscheinlichkeit, ein untergrundabhängiges Antwortspektrum und die Starkbewegungsdauer festzulegen. Ziel ist es, dem Leser Hilfestellungen sowohl bei der Beurteilung vorgelegter Gutachten als auch beim Verfassen eigener Gutachten zu bieten.