Auf Adlers Schwingen ist ein mythisch-spiritueller Roman. Das Buch stellt die Frage nach dem Wert eines menschlichen Daseins, das jenseits der sogenannten Errungenschaften der Moderne existiert: Gegen eine Fixierung auf materielle Güter, die Routine des Alltags und eine Kommunikation, welche die Menschen von sich und den Mitmenschen entfremdet, stellt das Buch Anshelm eine Rückbesinnung auf die Werte des Geistigen und die Kraft der Liebe dar. Dem Leser wird die Präexistenz der Seele sowie das Bewusstsein von Reinkarnation in der christlichen Tradition vorgeführt. Vor fast 2000 Jahren trifft ein in römisch-familiären Diensten stehender, germanischer Fürstensohn in Nazareth auf Jesus und seine Jünger. Zur Zeit der Gotik reinkarniert dieser Fürstensohn und lebt als Adeliger und Ritter wieder in seiner angestammten Heimat. Durch Mutter und Vater erhält er tiefe Einblicke in das Menschsein. Die Liebe zu der Tochter eines Schmieds macht ihn wach für das Geheimnis des anderen Geschlechts. Seine Begegnung mit einem Spanier zeigt ihm, dass die Eindrücke der Natur für ihn bedeutender sind als die des Fleisches. Entscheidend für seine Metamorphose zum Mann ohne Ketten und Schwert, vom Anshelm zum Anselm, ist die Gemeinschaft und Freundschaft mit einem Mönch. Dem jungen Adelige Anshelm wird bewusst, dass Seele und Geist ewig sind und seine heutige Existenz nur eine von vielen Vorläuferexistenzen ist. So werden weitere Leibes- oder feinstoffliche Existenzen folgen, bis das endgültige Ziel menschlicher Bestimmung erreicht ist. Mehrere Jahrhunderte später treffen zwei tief gläubige Männer in einem Karthäuserkloster aufeinander und entscheiden sich dafür, aus dem Orden auszutreten. Der eine war in seiner Vorläuferexistenz Anshelms Vater und wird nach dem Austritt Schäfer. Der andere heiratet eine weiße Heilerin des Waldes und wird Vater einer Tochter mit Name Melisande. Er war in seiner Vorläuferexistenz Mönch und ein Freund des Anselm. Schäfer und Vater erziehen gemeinsam das junge Kind, deren Mutter früh verstarb. Melisande entwickelt eine besondere Beziehung zu Tieren. Später hat Anselm erneut ein Leben auf der Erde angenommen; wiedergeboren als Großvater des Blumenpeter pflegt er einen Kräutergarten.
Jochen Adam Books


Der Verfasser unternimmt es, die Beziehungsaufnahme Lacans, eines der bedeutendsten Psychoanalytiker des 20. Jahrhunderts, zum Zenbuddhismus zu beschreiben. Diese sehr schwierige Aufgabe hat der Autor eindrucksvoll gemeistert. Im Text, der als eine 'Vernähung' scheinbar widersprüchlicher Ansätze zur Welt- und Ich-Wahrnehmung aufgefaßt werden kann, wird das eigene Engagement für beide Richtungen spürbar und nachvollziehbar zugleich. Die Arbeit wird sowohl die psychoanalytische Diskussion als auch die Rezeption der Zentradition im Westen nachdrücklich beeinflussen. Sie ist ein Beispiel für eine neue, eine integrale Sichtweise, welche sowohl an die philosophische Tradition, z. B. die 'Weltphilosophie' eines Karl Jaspers, als auch an die kulturanthropologische Tradition eines Jean Gebser anzuknüpfen erlaubt.